Freitag, 23. November 2018

Bei diesem Burger-Buffet wird jeder Geburtstagsgrinch schwach

Wenn man einen Kindergeburtstag für U-Zehnjährige organisiert, kann man sich auf nahezu alles gefasst machen: Auf Regen, Blitz und Donner zum Beispiel - da verlegt man die geplante Garten-Party kurzerhand ins Wohnzimmer. Auf Unfälle - da sucht man bereits im Vorfeld Pflaster, Kühl-Akku oder die Nummer der Giftnotrufzentrale heraus. Auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten der kleinen Gäste - da überlegt man sich bereits direkt nach deren Zusage gluten-, lactose- oder unter anderem nussfreie Speisen. Oder auf die Angst vor Hunden einiger Kinder - da quartiert man den Westie namens Oscar mal eben für einen Nachmittag bei Verwandten ein. Nie-, nie-, niemals vorbereiten kann man sich auf den Geburtstagsgrinch: das eine Kind, das es mit seiner schlechten Laune schafft, die komplette Feier zu sprengen. 




Wenn man in diesen Fällen "Glück" hat, handelt es sich bei dem Partycrasher um das eigene Kind, das vor lauter Vorfreude auf den eigenen Geburtstag die vorherige Nacht nicht geschlafen hat. Vollkommen übermüdet und noch dazu überfordert von so vielen Gästen sowie Geschenken vergießt es vielleicht zwischendurch ein paar Krokodilstränen. Die lassen sich jedoch in der Regel schnell bei einem Extra-Stück der lang ersehnten Pferdetorte wieder trocknen. Wenn man Pech hat, ist es ein anderes Kind, das aus irgendeinem (nicht immer nachvollziehbaren) Grund die Stimmung vermiest. Da hilft dann auch keine Pferdetorte mehr.




Das Spannende daran: Man weiß als Mutter eines Geburtstagskindes in der Regel im Vorfeld nie, um welches Kind es sich handeln wird (ausladen gilt also nicht ;-)). Das können an jedem anderen Tag  liebe, ruhige und freundliche Kinder sein, die halt ausgerechnet am 16. August oder 21. September  zum Beispiel einfach mal einen schlechten Tag haben.

Auch als Mutter eines Gastkindes weiß man nie, wie sich dieses auf fremden Partys benimmt, wo es sich komplett der elterlichen Kontrolle entzieht und unter anderem einen Rülps-Contest initiiert oder mal eben den Po am Kaffeetisch entblößt (er hat es inzwischen eingeräumt - für alle zukünftigen Feten entschuldigen wir uns schon jetzt). Es gibt nämlich allgemein leider keine Gute-Laune-und-Benimm-Garantie für Kindergeburtstage. An solchen Tagen herrscht schlichtweg Ausnahmezustand. Wenn es gute Laune als Partyzubehör gäbe, hätte ich sie auch dieses Mal gleich zehnfach in den Warenkorb meines Lieblingsversandhauses gepackt und mit den Luftballons, Kerzen sowie Wimpelketten  bestellt.




Mir war klar, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, wirklich jeden der Gäste mit einem "herkömmlichen" Programm zu begeistern: kein Zauberer, kein Indoor-Spielplatz, kein Musical-Besuch. Aber die Zaubermaus hatte sich ihren Geburtstag genau so gewünscht. Es gab ein großes Eisbuffet - wie es schon beim Mäuserich erprobt und für gut befunden wurde (ich berichtete auf meinem Blog bereits über unser erstes Eisbuffet), Spiele wie Zeitungstanz und unter anderem Montagsmaler, lang anhaltende Glitzertattoos, die wir eigenhändig aufpinselten, und Tassen, die die Mäuse selbst bemalten. 




Die Kinder haben gesungen, getanzt, ausgelassen getobt und vor allem viel gelacht. Bis auf eins: der Geburtstagsgrinch. Über die Sitzordnung motzend, über den Kuchen meckernd und die Spiele nörgelnd stänkerte sich der kleine Gast durch das Programm, das seinen Erwartungen leider so gar nicht entsprach. Dass wir die Feier nicht in eine Fast-Food-Filiale verlegt hatten, wollte dem Partycrasher einfach nicht schmecken. 




Dabei waren die Mini-Burger megalecker, die sich die Mäuse abends in unserem Esszimmer  selbst zusammenstellten. Und noch dazu eine willkommene Alternative zu (Mini-) Pizza, Spaghetti oder unter anderem Kochwürsten, die auf Kindergeburtstagen häufig angeboten werden. Unser Burger-Buffet kam bei neun der zehn Feiernden sehr gut an - und das ist zum Glück eine ganz gute Quote. So haben wir's gemacht:




Unser Burger-Buffet



Zutaten

  • Mini-Burger-Brötchen (kann man auch ganz leicht selbst backen)
  • Rindergehacktes (wir hatten weder Vegetarier noch Veganer unter den Gastkindern)
  • Schmelzkäse
  • Cocktailtomaten
  • Salat (Eisberg- oder Kopfsalat)
  • Salatgurken
  • Gewürzgurken 
  • Pommes 
  • Ketchup 
  • Mayonaise
  • Barbecuesauce


Das Burger-Buffet lässt sich prima ganz entspannt am Vormittag des Geburtages vorbereiten. Wir haben die Mini-Burger-Brötchen halbiert und in einem Korb bereitgestellt. Dann habe ich aus dem gewürzten Rinderhackfleisch kleine Buletten geformt, die etwas größer als der Brötchen-Durchmesser waren (denn sie schrumpfen beim Braten noch ein wenig) und in einer Pfanne gebraten. Sie lassen sich auch easy auf dem Grill zubereiten. Die fertigen Burger-Frikadellen bewahrte ich bis zum Abend in einer großen Auflaufform im Kühlschrank auf.








Dann schnitt ich die Cocktailtomaten und Gurken in dünne Scheiben und zupfte den Salat in kleine Stücke. All diese Zutaten sowie die Gewürzgurken und die Käsescheiben füllte ich in kleine Schälchen. Außerdem fand ich zufällig in einem Deko-Laden Burger-Kartons und passende Papptüten für die Pommes (die sind zwar eigentlich Schnickschnack, die Mäuse fanden sie jedoch klasse).

Abends wärmte ich die Buletten im Ofen auf und schob ein Blech Pommes dazu. Der Aufwand hielt sich also in Grenzen. Mit mächtig viel Spaß belegten die Mäuse die Burger nach Herzenslust mit Tomaten oder ohne, mit Salat- beziehungsweise Gewürzgurken, mit oder ohne Fleisch und sogar mit oder ohne Brötchen. 




Von der Idee begeistert zeigte sich schließlich auch unser Grinch, der schon einige Fast-Food-Restaurants getestet hat. „War echt richtig cool bei Dir“, sagte das Kind zum Abschied, als es freudestrahlend  seine Mitgebsel-Tüte entgegennahm, und gab meiner Zaubermaus ein Ketchup-Küsschen auf die Wange, bevor es - wieder lieb und wohlerzogen - ins Auto seiner Eltern stieg.  

Abends bekam auch ich noch 1000 kleine Küsschen von der Zaubermaus, die sich für den wunderschönen Geburtstag bedankte, der so ganz nach ihrem Geschmack gewesen war. Für sie hatte ich alles richtig gemacht. Puuuh. Darauf einen Mini-Burger.





Lasst Euch von niemandem den Spaß verderben!
Herzliche Grüße,
Sarah
    

* In diesem Beitrag sind - umbeauftragt und unbezahlt - diverse Lebensmittelmarken zu erkennen.


      

Sonntag, 18. November 2018

Glücksmomente 11-2018: Zeit für Apfel-Skyr-Crumble und neue Pläne

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag.

Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:


Skyrglück


Anfang der Woche war meine Freundin ganz spontan zu Besuch. Weil das Wetter zu ungemütlich war, um gemeinsam mit unseren Hunden eine Runde übers Feld zu laufen, haben wir es uns bei mir zu Hause umso gemütlicher gemacht. Und weil die Gute mich in den vergangenen Wochen immer wieder eimerweise mit Zwetschgen und Äpfeln aus den Gärten ihrer Nachbarn versorgt hat, wollte ich ihr gern einen klitzekleinen Teil davon in Form eines leckeren herbstwinterlichen Apfel-Skyr-Crumbles zurückgeben. 





Wir mögen beide Skyr - ein isländisches Produkt aus entrahmter Kuhmilch, das derzeit auch hierzulande Furore macht. Die Mischung aus Quark und dickflüssigem Joghurt, von der so viele ernährungsbewusste Menschen begeistert sind, hat einen niedrigen Fettanteil (zwischen 0,2 und 0,5 Prozent) und einen hohen Proteingehalt (bis zu elf Prozent). Daher suchte ich im Internet nach einem Rezept für eine Quark-Joghurt-Creme, das ich nach meinem Geschmack etwas umwandelte. Mir gefällt daran, dass es schnell zuzubereiten ist (eines meiner wichtigsten Kriterien), dass ich alle Zutaten meistens zu Hause habe, dass es so raffiniert schmeckt und portionsweise perfekt in meine neuen Lieblingsschälchen passt. Zudem fällt es unter die Rubrik Low Carb und somit unter „Futtern ohne Reue“. Hier habe ich das Rezept für Euch:





Apfel-Skyr-Crumble (abgewandelt nach einem Rezept aus IhrWellnessMagazin)



Zutaten (für vier Portionen)


150 Gramm Joghurt (3,5 Prozent Fett)
250 Gramm Quark (Magerstufe)
200 Gramm Skyr
3 Esslöffel Brauner Zucker
Mark einer Vanilleschote
1 Teelöffel Zimt
2 Gewürznelken
1 Bio-Orange
2 Äpfel
125 Gramm gehackte Mandeln



Zubereitung


Ihr verrührt Quark, Joghurt, Skyr sowie Zucker miteinander und füllt die Creme in kleine Schüsseln (etwas größer als Espresso-Tassen). Dann entkernt Ihr die Äpfel und schneidet sie in kleine Würfel. Jetzt schält Ihr die Orange (Achtung: den Abrieb braucht Ihr noch, also nicht wegschmeißen) und presst sie aus. 

Danach kocht Ihr die Apfelstückchen mit dem Orangensaft, dem Abrieb der Orange, Zimt, Vanillemark sowie Gewürznelken kurz auf und lasst die Mischung etwa fünf Minuten lang bei niedriger Temperatur "simmern", also: köcheln, bevor Ihr sie auf der Creme verteilt. Auf keinen Fall solltet Ihr vergessen, die Gewürznelken wieder herauszunehmen - die schmecken nämlich nicht so lecker beim Draufbeißen. 

Anschließend röstet Ihr kurz die Mandeln in einer Pfanne an (sie sollten jedoch nicht dunkel werden) und streut sie über die Apfel-Skyr-Creme. Wer mag, benutzt ofenfeste Schälchen, vermischt die Mandeln mit 1 Esslöffel Butter und gibt die kleinen Flöckchen darüber. So kann der Crumble noch fünf bis zehn Minuten bei 175 Grad (Ober- und Unterhitze) im Ofen erwärmt werden.




Genauso schön wie ein langes Mädels-Gespräch bei Chai-Tee, Apfel-Skyr-Crumble und Ofengeprassel finde ich übrigens ein weiteres Mädels-Gespräch mit Kaffee und Mineralwasser, zu dem mich eine andere Freundin für diese Woche eingeladen hat.






Gesundes Glück


Der Mäuserich hatte Nasenbluten. Klingt erstmal nicht unbedingt besorgniserregend. Der Mäuserich hatte einmal so heftig Nasenbluten vor vier Wochen, dass es erst nach 30 Minuten zu stoppen war und vier weitere Male in den vergangenen zwei Wochen, dass ich überlegte, stets vorsorglich eine Küchenrolle bei mir zu führen. Außerdem hatte er tagelang nicht wirklich viel Hunger, obwohl er sonst ein sehr, sehr guter Esser ist, morgens häufig Bauchschmerzen und war sehr blass in jener Woche. Das machte mich dann doch zumindest etwas unruhig. Daher ließen wir den kleinen Mann mal von der Kinderärztin durchchecken.





Nicht einen Mucks machte mein tapferer Mäuserich, als ihm relativ viel Blut für unterschiedliche Checks abgenommen wurde. Ein ganzes Wochenende verstrich, bis wir das Laborergebnis der Untersuchung bekamen: Der Mäuserich ist kerngesund und hat lediglich etwas trockene Schleimhäute, die wir derzeit mit Nasensalbe befeuchten. Alles gut. Wieder mal. Zum Glück. „Die Hälfte seines Lebens sorgt man sich vergebens“, sagt meine Mama immer. Recht hat sie (Mamis haben schließlich immer recht, das habe ich inzwischen erkannt).





Erleichtert und dankbar tanzte ich nach dem Telefonat mit der Ärztin mit den Mäusen durchs Wohnzimmer. Zwei gesunde Kinder zu haben, ist und bleibt für mich das größte Glück.



Kalenderglück


Die Kommandozentrale unserer Familie befindet sich in unserer Küche. Seitdem unsere vierköpfige Familie komplett ist, hängt dort ein Kalender, in dem jedes unserer Familienmitglieder seine eigene Spalte hat. In die fünfte Säule tragen wir die Geburtstage unserer Verwandten und Freunde ein. Dieser Kalender wird von mir akribisch geführt, weil ich nur so den Überblick über all unsere Termine bewahre. Und von meinem Mann geflissentlich ignoriert, weil er auf die schrille Erinnerungsfunktion vertraut, mit der ich als seine Ehefrau offensichtlich eigens ausgestattet wurde.




Hin und wieder trägt auch mein Mann seine Verpflichtungen ein. Und zwar immer dann, wenn er merkt, dass mein dringend notwendiger Friseurtermin, den ich bereits drei Monate zuvor vereinbart habe, genau auf den Nachmittag fällt, an dem er zu einer von drei Weihnachtsfeiern seiner Firma muss.

Meist ist das am Abend vorher der Fall. Dann schleicht sich mein Mann heimlich in die Küche, um schnell in seine Spalte in Mini-Buchstaben das Wort "Weihnachtsfeier" zu kritzeln: mit drei Ausrufezeichen dahinter, um die Wichtigkeit zu betonen - aber zugleich so unauffällig zwischen all die anderen Termine, als hätte dieser Begriff schon seit Monaten dort gestanden. Teile ich ihm dann spätabends mit, wie sehr ich mich auf meine neue Haarfarbe freue, die ich am nächsten Tag bekommen soll, führt mein Mann mich triumphierend in die Küche, um mir zu zeigen, dass er seine Weihnachtsfeier schon längst in den Kalender eingetragen habe. Seltsam, dass ich dies bisher übersehen hätte. Es stünden doch drei Ausrufezeichen dahinter.




Trotz Überschneidungen hat bisher meistens alles geklappt, was in unserem Kalender stand. Unter Umständen mussten wir Prioritäten setzen - nach dem Motto "Happy Wife, Happy Life" zum Beispiel.

Damit mein Mann in Zukunft seine Termine nicht mehr in kleinen Buchstaben zwischen all die anderen quetschen muss, habe ich jetzt in der Stadt einen noch größeren, besonders hübschen Kalender für unsere Familie gefunden.

Der Alltagsplaner hängt seit zwei Tagen gut sichtbar in unserer Küche und wartet voller Vorfreude darauf, beschrieben zu werden: mit den Arztterminen für Juni, die wir bereits vereinbart haben (wir sind nämlich gesetzlich und nicht privat versichert), unserem Wohnwagen-Urlaub im Juli und den vielen Weihnachtsfeiern meines Mannes im Dezember. All das planen wir schon jetzt. Schließlich wollen wir jeglichen Stress (miteinander) vermeiden. Ich liebe die vielen freien Flächen darin, die wir vier im kommenden Jahr hoffentlich mit vielen neuen Glücksmomenten füllen werden.        


Macht's Euch schön!
Herzliche Grüße,
Sarah


Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.

** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für ein Milchprodukt, eine Internetseite und einen Kalender.

Sonntag, 11. November 2018

Glücksmomente 10-2018: Lebkuchenhäuser und Lieblingszimmer

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag.

Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:

Lebkuchenglück



Zwischen Kürbisschnitzen im Oktober und Plätzchenbacken im Dezember steht bei uns seit Jahren im November das Verzieren von Lebkuchenhäusern auf dem Programm. 





Beim Kauf der Lebkuchenhaus-Bausätze für die Mäuse muss ich jedes Jahr höllisch aufpassen. Denn die waren in unseren örtlichen Lebensmittelgeschäften bisher in der Regel so schnell vergriffen, dass ich schon zweimal zu spät dran war. 






Anfang der Woche hatte ich Glück und entdeckte gemeinsam mit dem Mäuserich zwei besonders hübsche Häuser aus Lebkuchen, die er mit seiner Schwester sogleich zusammenbaute. Zum ersten Mal in Eigenregie. Ich war lediglich für das Anrühren der Zuckermasse aus Wasser, Eiweiß und Puderzucker zuständig (die übrigens extrem fest sein sollte - das habe ich in den vergangenen sieben Jahren gelernt). Das Zusammensetzen der Lebkuchenplatten, Verzieren mit Zuckerguss und Süßigkeiten haben die Mäuse komplett allein übernommen. Nicht mal beim Naschen wurde ich noch gebraucht. 







Beim anschließenden Aufräumen und Putzen der Küche war meine Hilfe dann jedoch wieder gefragt. Wenn die Zeit weiter so rast, werden die zwei Raketen auch das im kommenden Jahr sicherlich ohne mich schaffen. Ich freue mich so: Nicht nur über die Eigenständigkeit der Mäuse, sondern auch über den Lebkuchenduft, der unser Wohnzimmer erfüllt.  


Shoppingglück


Die Zeit, sie fliegt. Allein die vergangenen vier Wochen verliefen für mich wie im Zeitraffer und ich kann mir gar nicht so recht erklären, warum. Yeah, schon wieder Freitag - oje, schon wieder Montag, yippie, wir starten ins Wochenende, ach Mann, der Alltag hat uns wieder. So ging das hier in einer Tour. Weil ich befürchte, dass die kommenden sechs Wochen bis Heiligabend ähnlich schnell verstreichen, habe ich jetzt mit den ersten Vorbereitungen begonnen. Und das gibt mir ein richtig gutes Gefühl.





Zwar wird bei uns das Haus erst ganz traditionell nach Totensonntag am 25. November weihnachtlich geschmückt, die meisten Geschenke habe ich jedoch schon jetzt beisammen. Die Mäuse wissen bereits seit Monaten, was ganz oben auf ihren Wunschzetteln steht. Sie arbeiten derzeit nur noch an kleinen Details ihrer Listen, die ich zum größten Teil bereits abgehakt habe. Und mein Mann und ich wir schenken uns ein neues, gemeinsames Projekt fürs Frühjahr. Mehr nicht (wenn Du das hier liest, Schatz: Wir schenken uns nichts weiter. Nein, auch nichts Kleines. Ich werde dieses Mal wirklich nichts heimlich für Dich besorgen, obwohl wir uns offiziell eigentlich nichts schenken wollten - wie an den 15 bisherigen Heiligabenden - das verspreche ich Dir. Ehrenwort. Ich schwöre Dir, ich werde Dir nichts weiter schenken. Kaufe auch Du bitte nichts für mich und halte Dich ausnahmsweise an unsere Abmachung).  





Auch wenn ich sonst so gern shoppen gehe, werde ich in den kommenden Wochen die Innenstadt meiden - ich mag die vorweihnachtliche Hektik, das Gedränge, die langen Schlangen vor den Kassen und die Menschenmassen nämlich nicht. Deshalb habe ich Ende der Woche noch eine Runde durch meine Lieblingsgeschäfte gedreht und einige Geschenke gekauft, die online nur schwer zu erhalten sind. Der Rest wird ab sofort bestellt. 

Mein kleiner Geschenketipp für alle, die noch gern Musik auf CD hören: das Album "Stand By Me" des Kingdom Choirs. Der Gospelchor, der im Mai bei der Hochzeit von Meghan und Harry im Schloss Windsor sang und zum Beispiel bei mir vor dem Fernseher für Gänsehaut gesorgt hat, hat inzwischen einen Plattenvertrag mit Sony unterzeichnet. Die 13 Songs - darunter "All of Me" (im Original von John Legend), Beyoncés "Halo" und die Klassiker "Stand By Me" sowie unter anderem "Amazing Grace" - laufen bei uns seit ein paar Tagen zu Hause nonstop, weil sie einfach wunderwunderschön sind.

Frauenzimmerglück


Mein Mann hat im Keller einen ganzen Raum für sein Werkzeug. Hier kann er die Tür hinter sich schließen und ungestört tüfteln. Für Ruhe hat er allein dadurch gesorgt, dass niemand außer ihm sich noch traut, seinen Arbeitskeller zu betreten. Vollgestellt mit Maschinen, Werkzeugen, Farben und ganzen Barrikaden aus Brettern für irgendwelche Projekte in den kommenden 30 Jahren, ist dieser ursprünglich recht helle Raum im Laufe der Zeit zu einer dunklen Kammer des Schreckens geworden. Ich räume darin nichts auf (mein Mann übrigens auch nicht). 



Betreten auf eigene Gefahr: die "Muhahaha"-Kammer des Schreckens meines Mannes.


Während mein Mann im Keller also eine eigene Komfortzone hat, musste ich meine Kreativität bisher im Esszimmer ausleben. An meinem Sekretär im Wohnzimmer schrieb ich Texte und auf dem Esszimmertisch nähte ich zum Beispiel, während um mich herum das pralle Leben tobte, Purzelbäume schlug, lauthals Kinderlieder sang und sich auf dem Teppich balgte. Gestört hat mich das selten, ich bin gern mittendrin im Familientrubel. Genervt hat mich hingegen, dass ich meinen Näh- und Schreibkram zwischendrin immer wieder wegpacken beziehungsweise hervorholen musste, weil unser Esszimmertisch zwischendurch tatsächlich auch zum Essen genutzt wurde.



Mein neues Lieblingszimmer.

Still und heimlich habe ich in den vergangenen Wochen den zweiten großen Raum im Keller erobert. Erst habe ich mir dort in Form eines Stoffregals und einer Kommode eine kleine Nähecke eingerichtet. Jetzt habe ich unser Regal zum Raumteiler umfunktioniert und mir dahinter einen Näh- und Schreibbereich eingerichtet. Dass er in diesem Raum keinen Platz mehr für die Carrera-Bahn haben wird, die er dort in voller 20-Meter-Länge mit dem Mäuserich aufbauen wollte, schwante meinem Mann erst, als er den Schreibtisch abholte, den ich über die Gebrauchtanzeigen gefunden hatte. Doch da war es bereits zu spät. Nun gehört es mir - und der Zaubermaus. Unser Frauenzimmer. 


Macht's Euch schön!
Herzliche Grüße,
Sarah



Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.

** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für eine CD, Lebkuchenhäuser, eine Carrera-Bahn sowie Spielzeug und Süßigkeiten, die in einer Tüte zu sehen sind.



Samstag, 10. November 2018

Ich habe ein neues DIY-Hochbeet - mein Mann liebt mich halt

Ich bekomme jede Woche mindestens eine Liebeserklärung von meinem Mann. Jetzt zum Beispiel, als wir eine besonders wilde Nacht hinter uns hatten: Der Mäuserich hatte schlecht geträumt und bereits gegen 22 Uhr beschlossen, den Rest seines Schlafes bei uns zu verbringen. Und die Zaubermaus kam gegen 4 Uhr in unser Bett, weil sie auf Toilette musste und irgendwie den Weg zurück in ihr eigenes Zimmer (direkt gegenüber!) nicht mehr gefunden hatte. Obwohl wir ein recht großes Ehebett haben, wurde es mir mit meinem Mann und zwei inzwischen halb ausgewachsenen Kindern darin zu eng. Ich zog in das Zimmer der Zaubermaus. Gegen sechs Uhr stand mein Mann vor mir: Mit zerzausten Haaren und Ringen unter den Augen. "Wo warst Du denn die ganze Zeit?", fragte er mich vorwurfsvoll und dann kam es, sein "Ich-liebe-Dich" auf Ehemännisch: "Ich kann ohne Dich nicht schlafen. Neulich auf Dienstreise habe ich auch nicht eine Nacht gepennt." Hach, um es mit den Worten des Bayern-Spielers Thomas Müller nach dem Instagram-Post seiner Frau zu sagen: Er liebt mich halt.   






Mein Mann und ich, wir sind seit 15 Jahren zusammen und neun Jahre davon verheiratet. Wir haben zwei gemeinsame Kinder, einen Hund, ein eigenes Haus - und inzwischen einen eigenen Sinn für Romantik. Wir brauchen kein Abendessen zu zweit in einem Restaurant mit Kerzenschein und einer Flasche Wein. Das hatten wir so oft in den Anfangsjahren, heute ist uns das beiden zu kitschig. Ein gemeinsamer Abend auf der Couch, wenn beide Mäuse ausnahmsweise mal vor 19.30 Uhr schlafen und wir mal ohne Kindergeplapper bei einer Tafel Schokolade lange über alles reden können, das ist für uns romantisch. Oder an irgendeinem Strand zu sitzen und Milchkaffee aus Thermobechern zu trinken, während die Mäuse Muscheln suchen - da hüpfen unsere Herzen vor Glück. 





Viel zu schnulzig hingegen wären mir rote Rosen, Perlenohrringe, Pralinen oder Parfum: Mit Geschenken dieser Art kann man mich nicht beeindrucken. Auch mein Mann liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Nur stand darin vor Kurzem Salat. Ich habe mir Pflücksalat gewünscht - und den hat mir mein Mann geschenkt. Mit der zugehörigen Erde in einem Beet. Ist das nicht süß? Zu den jüngsten Liebesbeweisen meines Mannes zählt das Hochbeet vor meinem Küchenfenster. Ich habe jedes Mal Herzchen in den Augen, wenn mein Blick auf es/ihn fällt. 




Mein erster Versuch in Sachen Gemüseanbau war nämlich kläglich gescheitert: In einem kleinen Boden-Beet hatte ich vor ein paar Jahren Salat, Möhren, Radieschen sowie Tomaten gesät und meine Rechnung ohne unseren Hund Oscar gemacht. Der hob nämlich hin und wieder das Beinchen an meinem frisch gewachsenen Rhabarber. Als dann auch noch die Schnecken über die ersten zarten Salat-Sprösslinge herfielen, was ich so gar nicht lecker fand, gab ich dieses Projekt schnell wieder auf und beschränkte mich vorerst auf den Anbau von Erd-, Him- und Brombeeren. 





Lange schwirrte mir die Idee durch den Kopf, einen weiteren Versuch in Form eines Hochbeets zu unternehmen. Weil wir Dinge dieser Art stets selbst bauen (müssen/wollen), suchte ich im Internet nach einer Anleitung für ein Hochbeet aus Holz - und stieß auf ein Modell aus Paletten. Nach dem Bau unserer Terrassenlounge hatten wir noch vier, bereits weiß gestrichene, Paletten im Keller übrig. Aus ihnen wollten wir im kommenden Frühjahr unser DIY-Beet bauen.





Riesig gefreut habe ich mich, als mein Mann mir schon in diesem Herbst meinen langgehegten Wunsch erfüllte. Von jetzt auf gleich legte er los. Stets an seiner Seite bei Bau- und Reparaturprojekten jeglicher Art: der Mäuserich. Zwei der Paletten kürzte mein Mann auf etwas mehr als die Hälfte und verschraubte sie - mithilfe seines Lehrlings - als schmale Seitenteile mit den weiteren Paletten. Weil ein quadratisches Palettenhochbeet in unserem Reihenhausgarten zu viel Platz weggenommen hätte, haben wir uns für die rechteckige Form entschieden. 





Wenn man es genau nimmt, werden Hochbeete in der Regel ab dem Boden mit verschiedenen Schichten aus Kompost, Gartenabfällen und unter anderem Erde gefüllt. Das war uns zu aufwändig. Zudem hätten wir auf die Schnelle gar nicht so viel Füllmaterial gehabt. Deshalb bevorzugten wir auch hier eine abgespeckte Version: Das eigentliche Beet beginnt erst auf halber Höhe, weil es einen Zwischenboden hat. 





Auf einer Höhe von etwa 70 Zentimetern (ab Boden) setzten mein Mann und sein kleiner Helfer  ein paar Bretter ein, die wir auf dem Dachboden fanden. Mit einer Teichfolie verkleideten meine beiden Männer das Hochbeet von innen, bevor sie mehrere Säcke voll frischer Pflanzerde einfüllte. Es ist wunderschön geworden.




Weil es bereits Anfang Oktober war, als wir unseren ersten Salat säten, hatten wir uns für schnell wachsenden Pflücksalat entschieden, den ich in drei Reihen säte. 





Das Glück war auf unserer Seite: Das milde Wetter sorgte dafür, dass die Samen bereits nach wenigen Tagen keimten, die wir täglich gossen. 





Anfang der Woche hat meine Zaubermaus die erste Ernte eingeholt, über die meine zwei kleinen Schnecken dann beim Mittagessen herfielen. „Eure Mama macht das beste Salatdressing auf der ganzen Welt. Besser als jeder Sternekoch“, sagte mein Mann zu den Mäusen. Auch wenn diese romantische Liebeserklärung leicht übertrieben war: Was soll ich machen? Er liebt mich halt.






Verliebt und liebt Euch!
Herzliche Grüße,
Sarah





Sonntag, 4. November 2018

Glücksmomente 09-2018: Gruselkekse, Kleiderschrank-Inventur und glänzende Unterhaltung

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag.

Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:

Gruselkeksglück


Nichts Saures, aber ganz viel Süßes gab's am Mittwoch bei uns zu naschen. Wir haben zwar bisher noch nie Halloween gefeiert, ganz spurlos ging der Trend jedoch in dieser Woche nicht an uns vorbei: In der Kita des Mäuserichs tauchten erste Kinder als Skelette oder Hexen verkleidet auf und einige Schulkameraden der Zaubermaus zogen um die Häuser, um Süßigkeiten zu sammeln. Weil der Hype zudem in vielen Geschäften so präsent war, überlegten wir uns, ob wir eher zum Team "Yeah-Halloween" oder "Bäh-Halloween" gehören wollten.




Wie aus einer nicht repräsentativen Umfrage hervorging, die ich Anfang der Woche unter meinen zwei Kindern (weiblich und männlich, beide unter 18, aus einer Kleinstadt stammend und offiziell noch nicht wahlberechtigt) durchführte, war die Meinung zweigeteilt. 50 Prozent der Befragten wollten  sich unbedingt verkleiden, bei allen Nachbarn - auch einen Ort weiter - klingeln, lustige Sprüche aufsagen, Tüten voller Süßigkeiten geschenkt bekommen und umgehend verschlingen. Die weiteren 50 Prozent hatten Angst im Dunkeln, vor Gruselclowns, Zombies, Spinnen sowie unter anderem Nachbarhunden und wollten lieber zu Hause bleiben - aber trotzdem Tüten voller Süßigkeiten geschenkt bekommen und umgehend verschlingen.




Nach langem Hin und Her sowie einer Runde "Schere-Stein-Papier" setzte sich schließlich die eine 50-Prozent-Mehrheit mit deutlichem Vorsprung gegenüber der anderen Minderheit (ebenfalls 50 Prozent) durch: Wir machten es uns zu Hause gemütlich und beschränkten unseren privaten Halloween-Hype auf den Verzehr von orangefarbenen Möhrenmuffins (Kürbis hatte ich nicht vorrätig), die wir unter anderem mit kleinen Gespenstern, Hexen und Katzen dekorierten.




Das hübsche Grusel-Set für Muffins, zwei Kürbis-Cake-Pops und Halloween-Kekse hatte uns am Tag zuvor eine ganz liebe Ballett-Freundin der Zaubermaus mitgebracht, die zum Spielen bei uns war.

Mit dem Kompromiss, unverkleidet zu Hause zu bleiben, aber trotzdem ganz viel zu naschen, waren beide Parteien für diese Legislaturperiode einverstanden. Sie forderten jedoch mit vollem Mund, dass es vor dem 31. Oktober 2019 eine erneute Abstimmung geben müsse.

Auch ich war mit unserem privaten Wahlergebnis vollkommen zufrieden: Unser Halloween-Abend mit warmen Füßen, einem warmen Kaffee in der einen und einem köstlichen Muffin in der anderen Hand, war so gar nicht schaurig, sondern schön. Denn davor, möglicherweise bei Regen und Kälte an Dutzenden von Haustüren zu klingeln, gruselt es mich am meisten.


Kleiderschrank-Glück


"Ich habe einen Kleiderschrank voller Klamotten, aber trotzdem nichts zum Anziehen": Den Spruch vieler Leidensgenossinnen kenne ich selbstverständlich auch. Tag für Tag stand ich morgens im Schlafzimmer vor meinen Kleidern, Blusen, Shirts, Hosen und unter anderem Strickjacken. Und somit auch stets vor der  zeitraubenden, nervtötenden Wahl meines "OOTD"s (Outfit of the Day), die für mich häufig zur Qual wurde.

Weil "Schere-Stein-Papier" in diesem Fall für mich ausnahmsweise mal keine Lösung ist, habe ich vor einigen Jahren damit begonnen, den ursprünglichen, überdurchschnittlich großen Umfang meiner Garderobe zu halbieren. Beim weiteren Ausmisten ein halbes Jahr später - wobei es sich inzwischen wieder einige neue Teile in meinem Schrank bequem gemacht hatten -  halbierte ich den Inhalt meines Kleiderschranks erneut. Nach einigen Durchgängen dieser Art ist meine Auswahl an Kleidungsstücken, Schuhen und Handtaschen im Laufe der Zeit deutlich übersichtlicher geworden. Und ich mag das so: Denn was mich nicht glücklich macht, kann weg.




Auch in der vergangenen Woche war es mal wieder an der Zeit für meine Herbst-Winter-Kleiderschrank-Inventur. Das klappt übrigens nicht immer gleich gut: Es gibt Tage, an denen kann ich mich nur schlecht trennen. Da wird eine eigentlich simple und schnelle Ausmistaktion, die auf rationalen Entscheidungskriterien wie "passt - passt nicht, kaputt - intakt, hübsch - hässlich"   basieren sollte,  plötzlich zu einer langwierigen, emotionalen Achterbahnfahrt mit Argumenten wie "aber ich habe doch da mal hineingepasst, das wird schon wieder, seufz", "vielleicht ist die Bluse gar nicht so hässlich, wenn ich sie unter einem Rollkragenpullover trage, tröst" oder "ich kann diese Hose unmöglich weggeben - ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich sie in New York gekauft und getragen habe, schluchz" (vor zehn Jahren, eine Woche lang und dann in unserem Kleinstadt-Alltag nie wieder).

Wenn ich bei drei, vier Kleidungsstücken verhältnismäßig lange zögere (ich kenne mich inzwischen), breche ich meine Ausmist-Aktion umgehend ab und versuche es einen oder zwei Tage später mit klarem Kopf erneut. Dann meistens mit Erfolg.

Obwohl mein Kleiderschrank inzwischen ausschließlich aus Klamotten bestehen sollte, in denen ich mich wohl fühle, die mir passen und die vielseitig kombinierbar sind, haben sich auch im vergangenen halben Jahr wieder einige ungewollt durchlöcherte Hosen, verwaschene T-Shirts und verschlissene Strickjacken darin versteckt, die ich jetzt - vollkommen emotionslos - für die Altkleidersammlung aussortierte.

Erleichtert genieße ich es wieder, morgens vor meinem aufgeräumten Kleiderschrank zu stehen, in dem ich auf einen Blick und mit einem Griff Sachen finde, die ich gern trage. Das spart 1. Zeit und 2. Nerven - und die brauche ich morgens 1. für mein Müsli mit frischem Obst sowie 2. für meine noch müden Kinder.

Fernsehglück


Fernsehen interessiert mich derzeit so gut wie gar nicht. Also mit Fernsehen meine ich das, was regulär aus dem Gerät an unserer Wohnzimmerwand kommt. Wir streamen (noch) nicht. Bis auf ab und zu mal eine Folge "Shopping Queen" in der Wiederholung am Samstag, sehe ich nur noch selten fern. Entweder bin ich vom regulären Programm gelangweilt - oder es regt mich auf.

Was ich jedoch LIEBE, sind Talkshows, in denen Menschen und ihre Geschichten im Vordergrund stehen: die "NDR Talk Show" oder "Tietjen und Bommes" zum Beispiel. Und natürlich "Inas Nacht". Weil die Late-Night-Show mit Ina Müller für meine Verhältnisse wirklich "late" gesendet wird - also in der Regel samstags gegen Mitternacht - habe ich es bisher nicht ein einziges Mal geschafft, während des eigentlichen Sendetermins noch wach zu sein.  


    

Deshalb freue ich mich umso mehr, dass die Sendung auch noch Tage später komplett in der ARD-Mediathek abrufbar ist. Wenn die Mäuse morgens aus dem Haus sind (denn die Dialoge sind absolut nichts für ihre zarten Öhrchen), suche ich mir hin und wieder die aktuelle Folge in meinem Tablet, wandere damit durchs Haus und erledige nebenher unliebsame Dinge, bei denen lustige Unterhaltung guttut (kochen, Fenster putzen, Boden wischen, Betten neu beziehen, Wäsche zusammenlegen...).

Bei der Ausgabe mit Mark Forster und Moderatorin Mareile Höppner habe ich besonders viel gelacht - und dabei doch glatt vergessen, dass mir Bügeln eigentlich überhaupt keinen Spaß macht.


Macht's Euch schön!
Herzliche Grüße,

Sarah



Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.
** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für eine Fernsehsendung sowie ein Deko-Set.