Sonntag, 7. Oktober 2018

Glücksmomente 05-2018: Gegrillt und geschnappt

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag. 

Drei bis fünf meiner  Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:

Pizzaglück


Zu trocken, zu wenig und noch dazu falsch belegt oder zu spät geliefert: Mit Pizza vom Lieferservice waren wir bisher nie so ganz zufrieden. Seit einigen Jahren machen wir unsere Pizza daher am liebsten selbst. Das kostet zwar Zeit, spart aber auch viel Geld. Und es ist so herrlich gemütlich. Ich liebe es, wenn wir bei unserem heimischen Pizzabuffet in Jogginghose und Kapuzenpulli am Esstisch sitzen, vor uns nebeneinander vier ganz unterschiedlich belegte Pizzen, die wir Stück für Stück probieren. So auch jetzt wieder.




Wir haben lange gesucht und viel ausprobiert, bis wir Rezepte für den - nach unserem Geschmack - perfekten Teig und eine grandiose Sauce gefunden haben. Schließlich wollten wir Pizza wie bei unserem Lieblingsitaliener essen, jedoch ohne dafür unser Haus zu verlassen. 




Nach unzähligen Versuchen hat mein Mann herausgefunden, wie dünn er den Teig ausrollen muss, damit unsere Pizza zugleich kross und weich genug für Mäusezähnchen ist. Und ich weiß nach ähnlich vielen Versuchen endlich, welche Kräuter in der Sauce von den Mäusen akzeptiert (Oregano, Basilikum, Petersilie) - und welche mit angewidertem Blick akribisch an den Tellerrand sortiert werden (Rosmarin, Thymian). 

Früher hat mein Mann unsere Pizza im Ofen zubereitet (das geht auf unterster Stufe bei 250 Grad auch super), heute backt er unsere Pizza draußen auf dem Grill (genauer gesagt: im Grill - wir haben einen mit Deckel). Denn nachdem wir den ganzen Sommer über Würstchen, Steaks und Gemüse gegrillt haben, stehen bei uns beim Herbst-Winter-Grillen eher Pizza und Braten auf dem Programm.

Drei unserer wichtigsten Tricks, die wir nicht nur beim Pizza-Grillen im Kugelgrill, sondern auch beim Pizza-Backen im Ofen anwenden: 
  • Ich verwende italienisches Pizzamehl (Typ 00), das unter dem Namen "Farina Special per Pizza" in vielen Lebensmittelgeschäften zu finden ist. 
  • Ich lasse die Sauce sehr lange auf dem Herd köcheln, bis sie ordentlich eingedickt ist.
  • Ich gebe ein paar Tropfen Olivenöl auf die fertig belegte Pizza, bevor wir sie auf den Grill geben oder in den Ofen schieben.
  • Ich nehme am liebsten Mozarrella, den wir - in Stückchen gezupft - auf der Pizza verteilen.
  • Wir achten auf die Reihenfolge beim Belegen: Auf den Teig kommt erst die Sauce, dann der Käse und schließlich Schinken oder Salami, Tomatenscheiben, Paprika, Mais und zum Beispiel Peperoni.

Rezept für unsere DIY-Pizza: 

(ergibt etwa sechs große Pizzen) 

Teig 
(angelehnt an ein Rezept von BBQ Pit, das ich leicht abgewandelt habe)


Nein, das sind nicht meine Hände. Sie gehören meinem Mann.

Zutaten: 
  • 800 Gramm Pizzamehl Typ 00
  • 400 Milliliter warmes Wasser
  • 1 Würfel frische Hefe
  • 60 Milliliter Olivenöl
  • 2 Teelöffel Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 1 Teelöffel getrockneter Oregano

Zubereitung:


Ihr gebt zunächst die Hefe in das warme Wasser, fügt dann alle weiteren Zutaten hinzu und vermengt alles miteinander. Entweder knetet Ihr den Teig etwa 15 Minuten lang mit der Hand oder mehrere Minuten lang mit dem Knethaken Eures Handmixers beziehungsweise Eurer Küchenmaschine. Wenn der Teig geschmeidig ist, lasst Ihr ihn in der Schüssel etwa zwei Stunden an einem warmen Ort gehen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Dann formt Ihr mit bemehlten Händen sechs gleich große Pizzen (etwa drei Millimeter dünn) aus dem Teig. Kleiner Tipp: Wer mag, kann die übrigen Teigportionen auch in kleinen Gefrierbeuteln bis zu einer Woche im Kühlschrank lagern, um ein weiteres Mal Pizza zu backen. Oder sie einfrieren und später bei Bedarf wieder auftauen.

 Sauce:

(angelehnt an ein Rezept aus der WDR-Kochsendung Kochen mit Martina und Moritz)




Zutaten:
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 1 große Dose geschälte Tomaten
  • 2 Esslöffel Tomatenmark
  • 1 Rosmarinzweig
  • 3 Petersilienstängel
  • 1 Teelöffel getrockneter Oregano
  • Salz
  • Pfeffer
Zubereitung: 

Ihr schneidet Zwiebel sowie Knoblauch in kleine Stückchen und dünstet sie in einem flachen Topf oder einer Pfanne an - sie dürfen jedoch keine Farbe annehmen. Dann gebt Ihr alle weiteren Zutaten hinzu, lasst die Sauce einmal kurz aufkochen und dann bei niedriger Hitze etwa 20 Minuten lang köcheln, bis sie zu einer dicken, streichfähigen Masse geworden ist und extrem lecker duftet. Den Rosmarinzweig entferne ich, bevor ich die Sauce gleichmäßig dünn auf den Teig streiche, den die Mäuse und wir nach Lust und Laune belegen. 





Basarglück



Der große Kindersachenbasar in unserer Kleinstadt ist vor allem bei uns Müttern sehr beliebt (hier passiert ja auch sonst nicht viel). Ich hatte Glück: Meine Freundin hat mir netterweise ihren Verkaufstisch überlassen. Deshalb habe ich in den vergangenen zwei Wochen gemeinsam mit den Mäusen emsig Spielzeug und Klamotten aussortiert, die sie nicht mehr wollten oder die ihnen nicht mehr passten. Mit drei Umzugskisten sowie vier großen Tüten voll mit Kleidung und Spielsachen, einer Bücherkiste und einem Kasperltheater fuhren wir am vergangenen Sonntag zur Mehrzweckhalle. Mit zwei Umzugskartons, leeren Tüten, einer nur noch halbvollen Bücherkiste und (leider auch) dem Kasperltheater kehrten wir wieder zurück. 


Unser Keller hat sich deutlich geleert. Die letzten drei Kartons, die Bücherkiste und das Kasperltheater werden wir bestimmt auch noch los - entweder auf dem nächsten Basar oder bei einer Spendenorganisation.


Ich war glücklich über unsere Bilanz: Ich habe nämlich nicht nur gut erhaltene Kindersachen zu niedrigen Preisen an Familien weitergegeben, die sich über diese Schnäppchen freuen. Auch ich selbst habe einige Schnappis ergattert: Langarm-Shirts, gefütterte Chucks, eine senffarbene Daunenweste, eine Handball-Tasche und unter anderem ein Playmobil-Wohnmobil für den Mäuserich. Ein Einrad, Bücher und Schuhe für das kommende Frühjahr für die Zaubermaus. Mit einer Modenschau, bei der uns die Mäuse ihre neuen Errungenschaften präsentierten, endete für uns ein rundum gelungener Basartag. 


Ein Teil meiner Beute: alles für die Mäuse - mal wieder.


Macht's Euch schön!
Herzliche Grüße,
Sarah


Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.
** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für eine Internetseite, Lebensmittel, eine TV-Sendung und ein Buch.





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