Sonntag, 6. Januar 2019

Glücksmomente 01-2019: Abtauchen, aufbrechen, aufessen

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag.

Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:


Unterwasserglück



Streng genommen gehört Weihnachten nicht mehr zu den Glücksmomenten der vergangenen Woche, sondern der davor. Es soll hier jedoch nicht unerwähnt bleiben, weil es einfach schön war: einfach und schön, friedlich und fröhlich. Drei Tage lang keinerlei Verpflichtungen zu haben, in Ruhe ganz viel gemeinsame Zeit nur zu viert und viel im Schlafanzug zu verbringen, ohne Stress oder das Gefühl, irgendjemandem irgendetwas recht machen zu müssen, ist für mich das, was ein besinnliches, gesegnetes Weihnachtsfest ausmacht - und das hatten wir. 





Nach Weihnachten ist vor Silvester und genau in der Mitte zwischen den Jahren liegt der Geburtstag meines Mannes. Wir kommen also in diesen Tagen aus dem Feiern nicht mehr heraus. Überhaupt kommen wir in dieser Zeit wenig raus. Für Abwechslung sorgte der Ausflug, den sich mein Mann an seinem Geburtstag gewünscht hatte: Er wollte einfach mal abtauchen. 





Also waren wir im Sea Life in Hannover. Wieder nur zu viert. Ohne Oma und Opa, ohne Schwager oder Schwägerin, ohne Kumpel des Mäuserichs, beste Freundin der Zaubermaus sowie deren Eltern, ohne Kegelclub, Campingclique oder Nachbarnvonschräggegenüber. Ohne Anhang. Wir sind schließlich schon groß. Eine tolle Erfahrung, die wir nur zu gern weitergeben möchten: Also nicht nur das Malganzalleinmitsichbeschäftigen, sondern auch, die beeindruckende Unterwasserwelt in den riesigen Aquarien des Sea Life zu entdecken. 





Fasziniert sahen wir an einem der riesigen Becken zu, wie Rochen gefüttert wurden, die größer waren als der Mäuserich, winkten der Riesenschildkröte Oscar zu, als sie im Ozeantunnel zwischen Haien direkt über unsere Köpfe schwamm, lernten nebenbei, dass bei den Seepferdchen der Papa das Baby austrägt und was die Millionen Tonnen Plastikmüll so alles vernichten, die jedes Jahr im Meer landen. Toll war's: einfach, schön, friedlich und fröhlich.





 Plätzchenresteglück



Vanillekipferl, Mürbekekse, Marzipan-Ausstechplätzchen: Ich weiß nicht, wie viele Plätzchen ich in der Weihnachtszeit mit den Mäusen gebacken habe, aber es waren viele. Sehr viele. Zu viele vielleicht, wenn man bedenkt, dass die Mäuse auch im Kindergarten und in der Schule täglich Kekse aßen, die sie dort selbst hergestellt hatten. Zwei Keksdosen voll mit Marzipan-Spritzgebäck und eine ganze Schoko-Weihnachtsmannschaft hatten wir jetzt noch übrig.





Nachdem wir unseren Weihnachtsbaum am 5. Januar aus dem Haus geschmissen hatten und auch die restliche Weihnachtsdeko wieder in Kisten auf den Dachboden gewandert war, wirkten die beiden Plätzchendosen in meiner Küche recht einsam - wie Reliquien aus einer längst vergangenen Zeit. Nur wohin damit? Unsere Mäuse und mein Mann hatten sich an unseren selbst gebackenen Plätzchen bereits mehr als satt gegessen. Sie selbst zu essen, hielt ich in Anbetracht meiner frisch gefassten  und bisher noch nicht gebrochenen Vorsätze zudem für keine gute Lösung.





Bei dem Versuch, das Kilo Plätzchen und noch ein paar Schokoladen-Nikoläuse ganz schnell verschwinden zu lassen - nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn" - bin ich auf dem Blog CookingCatrin auf folgendes Rezept für einen Keks-Reste-Kuchen gestoßen, das ich nach unserem Geschmack etwas umgewandelt habe:


Plätzchenrestekuchen (nach einem Rezept von CookingCatrin)


Zutaten:


2 Schokoweihnachtsmänner (oder andere Schokofiguren) = 250 Gramm Schokolade 
500 Gramm Plätzchen (alle Sorten außer Kokosmakronen oder Pralinen zum Beispiel)
5 Eier
100 Gramm Puderzucker
1 Päckchen Backpulver
Etwas Butter und Mehl für die Form
Gefrierbeutel





Zubereitung:   


Ihr füllt die Plätzchen in einen Gefrierbeutel und haltet ihn mit der einen Hand zu, während Ihr mit einem Nudelholz oder einem Stößel die Kekse darin zerkleinert (so klein wie möglich). Jetzt sind die Schokoweihnachtsmänner an der Reihe: Auch sie zerkleinert Ihr in einem Gefrierbeutel - oder Ihr lasst sie im Wasserbad schmelzen. Dann gebt Ihr die Krümel, Eier, den Puderzucker sowie das Backpulver in eine Schüssel und verrührt das Ganze. Den Teig füllt Ihr nun in eine mit Butter sowie Mehl gefettete Backform (ich nehme eine Gugelhupf-Form) und schiebt ihn bei 175 Grad (Ober- und Unterhitze) für etwa 45 Minuten in den Ofen. Fertig = lecker!






Aufbruchglück


Ich habe ihn kommen sehen, den Jahreswechsel. Daher war ich bestens vorbereitet. Bereits am 1. Januar 2018 war mir bewusst, dass in der Nacht zum 1. Januar 2019 ein neues Jahr beginnen wird. Ich hatte also ausreichend Zeit, die vielen guten Vorsätze auf meiner Liste nach und nach abzuhaken (abzuhaken im Sinne von aufzugeben). Ich hatte zugleich aber auch 365 Tage lang genug Gelegenheiten, mein Haus und mein Leben so umzuräumen und neu zu strukturieren, dass ich mich darin wohlfühle. 





Das ganze Jahr über habe ich konsequent, klar und deutlich für Ordnung gesorgt - auf allen Ebenen  - im Dezember habe ich dann noch einmal einen Endspurt eingelegt. Mir war es wichtig, Dinge gerade zu rücken, zu sortieren und so manches aus meinen Schränken, meinem Haus und Herzen zu werfen, was darin nur unnötig Platz verschwendete.





So entrümpelte ich zum Beispiel unseren Dachboden, renovierte mit meinem Mann das Kinderzimmer des Mäuserichs, trennte mich von Büchern, Strickjacken, langjährigen Auftraggebern und Freundinnen: von allem, was (zu) mir nicht mehr passte oder mich nicht verdiente. 





Pünktlich zum 31. Dezember hatte ich alles erledigt: Rechnungen beglichen, unseren Sommer-Urlaub gebucht, die Anmeldung zum Yoga-Kurs abgegeben und unter anderem leere Flaschen zum Altglas-Container gebracht. Und es tut so gut, aufgeräumt in das neue Jahr zu starten. Alles, was wichtig ist, habe ich vor dem Neujahrsmorgen für mich ins Reine gebracht. Für alles andere wird sich bis zum 1. Januar 2020 sicherlich noch genug Gelegenheit bieten. Ich bin bestens vorbereitet.    






Ich wünsche Euch ein wunderschönes Jahr! Bleibt gesund, offen und ehrlich!
Herzliche Grüße, 
Sarah


Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.

** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für zwei Blogs und Sea Life. 

2 Kommentare:

  1. Wow Sarah,und wieder bewundere ich dich für deine konsequente und organisierte Art das Leben bzw. den Alltagswahnsinn unter Kontrolle zu bekommen und soviel positives um euch herum zu verbreiten. Ein bisschen Altballast habe ich auch im letzten zurück gelassen aber so als berufstätige Mami hab ich gar nicht so viele Freundinnen,dass ich mich da von jemandem trennen könnte. Aber schön, dass du da liebe Mädels für dich wählen kannst. Danke für das Kuchenrezept, das wird mal getestet. Liebe Grüße,Maike

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    1. Liebe Maike, vielen lieben Dank für Deine lieben Worte. Glaube mir: Auch mir fällt es nicht jeden Tag leicht, den Alltagswahnsinn unter Kontrolle zu haben. Ganz im Gegenteil. Hier tobt immer wieder ordentlich das Chaos. Vieles ist jedoch tatsächlich eine Frage der Organisation - und darin kann man sich zum Glück üben. Denn so, wie ich im Laufe der vergangenen Jahre nach und nach jede Ecke unseres Hauses aufgeräumt und neu strukturiert habe, habe ich auch im Garten, im Beruf und im Freundeskreis mit der Zeit vieles so sortiert, dass ich mich darin wohl fühle. Manche Entscheidung, mancher Abschied, manche Trennung fiel mir dabei zunächst schwer und dauerte seine Zeit. Mir ist jedoch meine Zeit inzwischen viel zu wertvoll, um sie mit Dingen, Menschen oder Aufträgen zu verbringen, die mich und meine Familie nicht glücklich machen. Weil wir alle uns im Laufe der Zeit wandeln, verändert sich auch so manche, selbst enge und langjährige, Freundschaft - und manchmal passt es dann leider nicht mehr. Aber wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue - beruflich und privat. Mögen sich auch für Dich in diesem Jahr immer wieder neue Türen öffnen!
      Herzliche Grüße, Sarah

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