Dienstag, 18. April 2017

Glamping: Unser zweites Zuhause auf Rädern

Darf ich vorstellen: Unsere Emma auf großer Jungfernfahrt! ⚓️Weil das Leben zu kurz ist für "irgendwann", haben wir uns im vergangenen Sommer mit dem Kauf eines 25 Jahre alten Wohnwagens recht spontan einen langgehegten Wunsch erfüllt. Mit spontan meine ich: Wir hatten nicht einmal eine Anhängerkupplung an jenem Wochenende (mein Mann liebt mich für diese Ad-hoc-Aktionen 😂).





Im 1990er-Jahre-Buchenfurnier durfte das Interieur des insgesamt super erhaltenen Schätzchens nicht lange bleiben (nicht mit mir). In den Sommerferien bauten wir Emmas Innenleben komplett aus, grundierten alle mehr als 400 Einzelteile höchstpersönlich, strichen sie weiß - und die Steine der Einfahrt versehentlich gleich mit (ich war's nicht, tüdelüdelü...), bevor wir anschließend alle Elemente wieder anschraubten. Nicht, weil wir Langeweile hatten, sondern weil wir es richtig schön haben wollen: immer und überall. Auch der Boden, die Lampen, das Bad, die Polster, das Hochbett der Mäuse, die Heizung und viele weitere Details erfreuen uns jetzt im modernen Landhaus-skandinavisch-shabby-chic-Stil, den wir auch daheim mögen.   



Mit unserer hübsch- und flottgemachten Emma, eigens angebrachter Anhängerkupplung und neuer 100er-Zulassung bewegen wir uns jetzt auf neuem Terrain. 





Als mein Mann und ich noch zu zweit waren, urlaubten wir nämlich ausschließlich in gehobenen Hotels mit mindestens vier Sternen, All-Inclusive-Büfetts und stets frisch gemachten Betten auf den Balearen, Kanaren oder griechischen Inseln. Wir flitterten zuerst in einem Wolkenkratzer in New York,  anschließend in einem Hotel direkt am Strand von Los Angeles, langweilten uns später auf Rügen und verbrachten unter anderem einen Horrortrip auf einem Campingplatz am nordhessischen Edersee, von dem wir nach einer Nacht aufgrund des Quasimodo-Pächters sowie der Gemeinschaftsduschen wieder flohen (klingt verwöhnt...hmm, waren wir sicherlich auch).




Als sich dann die Zaubermaus, Oscar, das Haus und der Mäuserich innerhalb von 23 Monaten zu uns gesellten, und ich beschloss, viel weniger zu arbeiten, war an Urlaub nicht mal ansatzweise zu denken vor lauter Rechnungen für Windeln, Hundefutter sowie Fliesen - wovon (hört, hört) übrigens die Welt nicht untergeht.




Weil wir in diesen drei Jahren in den Ferien zu Hause glücklicher waren als später noch einmal mit beiden Mäusen und der 4,5-Sterne-Lebensmittelvergiftung meines Mannes auf Mallorca, beschlossen wir, unsere zukünftige Urlaubsplanung anders zu gestalten.




Wir wollten unser Zuhause samt Bettwäsche,  eigenem Kühlschrank, Lieblingsspielsachen, vor allem aber Oscar mit auf Reisen nehmen. Und gleichzeitig so flexibel bleiben, dass wir sowohl das Ziel als auch die An- und Abreisetermine jederzeit verschieben können, falls einer von uns krank werden sollte (schon vorgekommen).




Unsere Emma ermöglicht es uns, ganz in Ruhe unsere Wechselsachen in die bestens mit Kaffeemaschine, Waffeleisen und SoundTouch grundausgestatteten Schränke zu verstauen, oder ganz  spontan: ein verlängertes Wochenende in einer Stadt unserer Wahl zu verbringen. Gelassen können wir die Abfahrt auch noch einmal um ein paar Stunden, Tage oder Wochen verschieben, falls zum Beispiel ein nächtlicher Einbruch in unser bereits vollgepacktes Auto dazwischen kommt (auch das hatten wir). Entspannt schlafen wir mit Emma direkt am Strand und sind dabei komplett unabhängig, was die Zeiten und Form des Essens betrifft. 




Praktisch, komfortabel und gemütlich zugleich: So mögen wir unser neues (zweites) Zuhause auf Rädern. Von unserem Zweitwohnsitz begeistert sind nicht nur die Mäuse, die in ihren Hochbettkojen sogar durchschlafen - vor allem, wenn der Regen auf das Dach prasselt.




Auch Oscar, der auf dem Campingplatz neue Hundekumpels kennenlernt, mein Mann, der überall glücklich ist, wo sein Weber-Grill neben ihm steht, und ich: Wir lieben simples Camping mit einer Prise Glitzer und einem Hauch von Glamour: Glamping eben.




Macht es Euch schön!
Herzliche Grüße,
Sarah