Sonntag, 2. September 2018

Glücksmomente 01-2018: Frisch genäht, frisch gebacken, frisch verliebt

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbst genähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich kichernd auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag. 

Drei bis fünf meiner  Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr ab sofort regelmäßig in dieser Rubrik:

Nähglück


Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein Gen eigens fürs Nähen gibt. Denn das habe ich von meiner Mama geerbt, einer gelernten Schneiderin, und direkt an meine Tochter weitergegeben. Sie hat inzwischen nicht nur ihre eigene kleine Nähmaschine, sondern sich auch eine Nähecke in ihrem Zimmer eingerichtet. 




Als jetzt in der Nähe ein Stoffmarkt stattfand, waren wir zwei Mädels schon ganz früh am Start. Mit leuchtenden Augen wühlten wir in der großen Auswahl an Stoffbündeln und Meterware. Weil es offensichtlich auch ein Gen fürs Nicht-Entscheiden-Können gibt, hatten meine kleine Begleiterin und ich Schwierigkeiten, uns auf wenige Stoffe zu beschränken.





Am selben Abend legte ich dann los: Aus unserer Ausbeute nähte ich der Maus einen Rock mit Taschen - nach dem kostenlosen (nur für den privaten Gebrauch) Schnittmuster „Lümmelrock Lara“ von Fadenmönchen, das ich auf dem Blog „Drachenbabies“ entdeckt habe. Ich vergaß die Saumzugabe, der Rock ist also eigentlich zwei Zentimeter zu kurz, und die Ziernähte sind auch recht holprig geworden. Dennoch habe ich mich  riesig über das Ergebnis gefreut - und die Maus zudem über die Stoffreste, die sie jetzt zu neuen Puppenkleidern verarbeitet. 





Frühstücksglück


Unser gemeinsames Sonntagsfrühstück ist uns heilig. Unter der Woche frühstücken die Mäuse und ich in der Küche, sonntags, wenn mein Mann mit uns isst und wir mehr Zeit haben, wird der Esstisch gedeckt. 





Frische Eier, Brötchen und Nuss-Nougatcreme sind dabei für uns ein Muss. Wir haben einen Bäcker in der Nähe, bei dem wir auch sonntags Brötchen und Croissants holen können. Weil mein Mann dazu jedoch mit den Mäusen immer erst das Haus verlassen hat und wir doch viel lieber lange im Schlafanzug beim Frühstück sitzen, backen wir unsere Brötchen jetzt (wieder) selbst - wie damals, als die Mäuse noch Babys waren und wir morgens noch deutlich mehr Schwierigkeiten hatten, vollständig angezogen aus dem Haus zu gehen. 





Samstagabend, als die Kinder bereits schliefen, habe ich noch einmal kurz die Küchenmaschine angeschmissen und den Teig nach folgendem Rezept der Bloggerin Rike (Blog: Lykkelig) vorbereitet, das ich unter dem Titel "Die weltbesten Sonntagsbrötchen" in dem zauberhaften Buch DAYlicious: 1 Tag, 5 Blogs, 50 Rezepte, 1000 Ideen gefunden und leicht abgewandelt habe:






Rezept für Frühstücksglück-Brötchen:


(ergibt etwa acht Stück)

Zutaten:

20 Gramm frische Hefe (ein Päckchen Trockenhefe geht auch)
300 Gramm Dinkelmehl
200 Gramm Weizenmehl
eine Prise Zucker
einen und einen weiteren knappen (3/4) Teelöffel Salz = 1 3/4 Teelöffel
340 Milliliter lauwarmes Wasser

Zubereitung:

Ihr gebt das lauwarme Wasser in eine Schüssel und löst die Hefe darin auf. Dann mischt Ihr das Mehl mit Salz sowie Zucker und gebt es zu der Wasser-Hefe-Mischung in die Schüssel. Nachdem Ihr den Teig gut mit der Küchenmaschine oder mit der Hand durchgeknetet habt, stellt Ihr die Schüssel mit dem Teig - am besten über Nacht - in den Kühlschrank. Am nächsten Tag heizt Ihr den Ofen auf 220 Grad vor und formt kleine Brötchen aus dem Teig (ohne viel zu kneten), die Ihr dann so lange backt, bis sie goldbraun sind (etwa 20 Minuten). 

Auf dem Blog von Fräulein Ordnung habe ich dieses Rezept etwas abgewandelt übrigens auch entdeckt: Sie hat die Brötchen zum Beispiel in Mohn, Sesam oder Sonnenblumenkerne getunkt und als Brötchensonne angerichtet - was ich am kommenden Wochenende auch mal ausprobieren werde.





Sonntagmorgen, direkt nach dem Aufstehen, schob ich dann nur noch die Brötchen in den Ofen, die wir uns dann - gemütlich im Pyjama - schmecken ließen. 

Frauchenglück

Morgens um 6 Uhr klingelt mein Wecker. Die folgenden 90 Minuten waren vor allem im vergangenen Jahr straff getaktet, seitdem die Zaubermaus zur Schule geht. Mein Mann verlässt um kurz vor 7 Uhr das Haus und radelt zur Arbeit, ich fahre die Mäuse um 7.30 Uhr zu Schule und Kindergarten. Seitdem wir nach den Sommerferien mit unseren Nachbarn eine Fahrgemeinschaft bilden haben, habe ich morgens mehr Luft.




Im wahrsten Sinne des Wortes: Ich genieße die neue, ungewohnte Ruhe, lasse mir beim Frühstück Zeit und starte dann zu einer ausgiebigen Hunderunde übers Feld mit Oscar, der auch froh zu sein scheint, sein Frauchen mal wieder ganz für sich allein zu haben. 


Pärchenglück

„Stresssituation“: So lautet der Titel des Programms von Kurt Krömer. Na, das passt ja, dachten wir, als mein Mann und ich unseren ersten Abend ohne Kinder planten. :-) 
Nach langer Suche haben wir endlich eine Babysitterin gefunden, bei der die Mäuse bestens aufgehoben sind. Im letzten Moment hatten wir noch Karten für den Komiker ergattert, der im Rahmen eines Kulturfestivals ganz in der Nähe auftrat. Zur einzigen Stresssituation kam es an diesem Abend nur, als mein Mann im Bad länger brauchte als ich. 





Entspannt, witzig und schön wie vor zehn Jahren, als wir schon einmal zu zweit bei Kurt Krömer waren, verlief unser Date - und es wird mit Sicherheit nicht unser letztes sein. Denn das scheint tatsächlich was Ernstes zu sein mit uns: Am kommenden Sonntag zum Beispiel treffe ich diesen charmanten, attraktiven und noch dazu intelligenten Mann (ja, Du bist tatsächlich gemeint, mein Schatz) zum Frühstück. Die störenden Nebengeräusche durch die weiteren Anwesenden im Raum (=Mäuse) werden wir dann einfach ignorieren - verliebt wie vor 15 Jahren. Couplegoals und so.


Habt auch Ihr eine Woche voller Glück!
Herzliche Grüße,
Sarah

*   Die Idee zum Wochenglück-Rückblick habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung
** Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung für ein Buch und weitere Blogs.  

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