Sonntag, 28. Mai 2017

Schlüpfrige kleine Zitronen-Kokos-Küchlein

Die reine Arbeitsplatte in meiner Küche ist 110 Zentimeter breit. Reicht locker, dachte ich, als ich damals eigenhändig mithilfe des Ikea-Programms meine Schränke und Ablageflächen im skandinavischen Stil plante. Schließlich habe ich links neben der Spüle, rechts neben dem Herd und an der gegenüberliegenden Wand noch ausreichend Platz für Brotkasten, Kaffeemaschine, und um mal eben eine Tortenplatte abzustellen. Auf den Zentimeter genau hat später erstaunlicherweise alles gepasst, als mein Mann mit seinen Arbeitskollegen die Küche aufbaute: Ich kann zum Beispiel gleichzeitig die Spülmaschine und die Schublade für die Mülleimer öffnen - war zwar keine Absicht, ist aber trotzdem praktisch.




Was ich nicht bedacht habe: Auf der 110 Zentimeter breiten Arbeitsfläche, auf der ich Gemüse schneide, mit meiner Küchenmaschine Teig anrühre und mehrstöckige Geburtstagskuchen verziere, hockt stets ein Kind, häufig sogar zwei. Ich hatte die Mäuse - zunächst in der Wiege liegend, später in im Hochstuhl sitzend und schließlich auf einer Bank stehend - stets an meiner Seite in der Küche, wenn ich unser Essen zubereitete. Erst ein Kind, dann zwei. Inzwischen ziehen es BEIDE Mäuse vor, inmitten des Geschehens auf meiner Arbeitsfläche NEBENEINANDER Platz zu nehmen, und mir Schüssel ausleckend, Paprika stibitzend, sich gegenseitig mit Butter beschmierend, zwischendurch einfach mal so ins Mehl pustend, die - eh meist viel zu knapp bemessene - Zubereitungszeit vollends zu vertreiben. 




Satte 60 Zentimeter Sitzfläche hätte ich damals für die Platte mehr einplanen müssen, denn die fehlten mir jetzt erneut, als ich mit der Zaubermaus Zitronen-Kokos-Küchlein backte (früher hieß das mal buk, sagt nur irgendwie keiner mehr). Ich wollte meine neue Mini-Gugelhupf-Form aus Silikon ausprobieren, die ich neulich bei Aldi entdeckt habe. Übrigens meine erste Silikon-Form. 
Auf meiner knapp 50 Zentimeter breiten Backfläche probierte ich folgendes Rezept nach einer Idee von Sia's Soulfood Foodblog aus, das ich nach meinem Geschmack veränderte:

Zitronen-Kokos-Küchlein 





Ihr nehmt (für zwölf Stück):
  • 125 Gramm Butter
  • 100 Gramm Zucker 
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz 
  • 2 Eier
  • 125 Gramm Mehl
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • Schale von einer Bio-Zitrone 
  • 1 Schuss Orangensaft (etwa zwei, drei Esslöffel)
  • 100 Gramm Kokosraspeln 




So geht's:
  • Heizt den Backofen auf 180°C vor, streicht die Gugelhupf-Form mit etwas flüssiger Butter ein.
  • Schlagt Butter, Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig, gebt dann die Eier hinzu.
  • Vermischt das Mehl mit dem Backpulver und gebt es mit dem Orangensaft, der Zitronenschale und den Kokosraspeln zu der Butter-Zucker-Eier-Masse.
  • Füllt den Teig in die Gugelhupf-Förmchen.




  • Backt die Mini-Küchlein auf der mittleren Schiene etwa 20 Minuten lang.
  • Nach dem Backen lasst Ihr die Küchlein noch etwa zehn Minuten in der Form, bevor Ihr sie stürzt (bitte ganz vorsichtig!) und auf einem Kuchengitter auskühlen lasst.
  • Mit Puderzucker bestäuben.
  • Essen. Am besten sofort und alle zwölf auf einmal! 




Genau das haben die Mäuse und ich gemacht. Sofort, zehn Stück auf einmal (zwei ließen wir für Papa übrig) - auf einen Haps. Extrem lecker war das. Für uns sind die Mini-Küchlein - vor allem im Sommer - eine erfrischend saftige Alternative zu Muffins, die wir inzwischen in allen erdenklichen Variationen gebacken (und momentan auch satt) haben. Und sollten uns die schlüpfrigen kleinen Sch...erchen mal nicht auf Anhieb aus der Silikonform flutschen (wie bei meinem ersten Versuch), eignen sich ihre Krümel auch hervorragend dazu, sie kurzerhand gemeinsam aus einer Schüssel zu löffeln. Das funktioniert am besten, wenn man ganz eng zusammenrückt - eine Fläche von insgesamt 110 Zentimetern reicht dafür vollkommen aus.






Probiert's mal aus!
Herzliche Grüße,
Sarah

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