Donnerstag, 18. Mai 2017

Viel Geburtstag zum Glück

Da..., da ganz rechts, in meinem Profil, ich musste da grad etwas korrigieren. Da stand, dass ich 35 war. Stimmte plötzlich gar nicht mehr. Ich bin jetzt 36, weil ich Geburtstag hatte. Ist nur eine kleine Ziffer, durch die sich für mich zum Glück nicht viel ändert. Ich habe nämlich keine Angst vorm Älterwerden. Muss ich da vielleicht ein "noch" einfügen, möglicherweise in Klammern? Nee, ich denke nicht: Ich habe keine Angst vorm Älterwerden und ich bin mir sicher, dass das so bleibt.




Ich fürchte mich genauso wenig vor meinem 40. Geburtstag wie damals vor meinem 30., um den ich auch kein großes Tamtam gemacht habe. Ich werde mich im Mai 2021 also weder vor Frust allein im Keller noch in einem Wellnesstempel für ewige Schönheit einquartieren. Wozu auch: Ich habe weder Angst vor den ersten kleinen Fältchen in meinen Augenwinkeln noch später vor grauen Strähnen in meinen Haaren. Ich weiß schon jetzt, dass ich irgendwann mit schlohweißem Dutt auf einem Schaukelstuhl sitzen und in Ruhe all die Bücher lesen werde, die ich derzeit sammele, oder mit einem Strohhut auf meiner Lieblingsbank in unserem bis dahin hoffentlich endlich mal dicht bewachsenen Garten. Darauf freue ich mich. Mit dem ganzen Jugendwahn, Antifaltencremes, Botox oder Against-Aging-Programmen in Fitnessstudios kann ich rein gar nichts anfangen.




Daran hat sich auch nichts geändert, als mein Mann jetzt von der Arbeit kam und mir stolz grinsend das Ergebnis seines betriebsärztlichen Medizin-Checks präsentierte: Mein Mann habe den Körper eines 20-Jährigen hieß es da, obwohl er laut Personalausweis grad mal ein halbes Jahr jünger ist als ich.




Mein Mann klopfte sich innerlich selbst auf die Schulter: Dafür, dass ich ihm vor zehn Jahren die Zigaretten strich, weil ich aufgrund des Rauchverbots in Gaststätten keine Lust mehr hatte, meine Abende unter den Heizpilzen vor verschiedenen Restaurants zu verbringen. Dafür, dass er nur selten Alkohol trinkt, weil zum Beispiel auch ich keinen trinke - und mit mir verbringt er nun mal die meisten Abende. Dafür, dass mein Mann fast nie Süßigkeiten isst, weil der Schoki-Vorrat meistens schon aufgebraucht ist, wenn er nach Hause kommt. Dafür, dass er nahezu wöchentlich als Heimwerker körperlich tätig ist, weil ich mir immer wieder neue Projekte einfallen lasse. Und dafür, dass mein Mann jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fährt, weil ich unser gemeinsames Auto brauche. Dankbar sollte er sein. Vor allem für das Glück, das er hat, mit einem beneidenswerten Stoffwechsel gesegnet zu sein.




So wie ich dankbar bin: Ich habe nämlich Glück, dass mein Mann offensichtlich auf ältere Frauen steht.😂

Macht's Euch schön!
Herzliche Grüße,
Sarah

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen