Donnerstag, 31. August 2017

Das bisschen Haushalt und so: Wie ich auch ohne Bügeleisen alle gnadenlos plattmache

Auch meine Woche hat nur sieben Tage mit jeweils gerade mal 24 Stunden. Viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass ich in dieser Zeit täglich für vier Personen koche, immer wieder arbeite, permanent die Kinder von A nach B oder C - sogar bis Z - fahre und nachmittags mit unserem Hund rausgehe. Noch dazu will und muss ich ab und zu meinen Schlaf pflegen, täglich unseren Haushalt, wöchentlich unseren Garten, regelmäßig meine Freundschaften, möglichst häufig meine Leidenschaften wie Yoga, Nähen, diesen Blog sowie nebenher noch meinen Körper. Um etwa drei Stunden pro Woche für all die schönen Dinge des Lebens zu gewinnen, habe ich mich vor ein paar Monaten von einer unliebsamen Beschäftigung getrennt: Ich bügele nicht mehr. 




Okay, das stimmt nicht so ganz: Ich bügele nur noch alle drei Wochen genau 15 Minuten lang - so lang benötige ich im Schnitt für die sechs Hemden meines Mannes und zwei Blusen von mir. Verglichen mit all den verlorenen Stunden, die ich sonst wöchentlich am Bügelbrett verbracht habe, ist das jedoch nix.




Ich habe noch nie gern gebügelt. Da halfen selbst meine Lieblingssendung im Fernsehen und gleichzeitige Telefonate mit meinen Freundinnen nicht viel (das zählt für mich übrigens als Multitasking). Dass ich im Sommer mit meinem Bügelbrett auf der Terrasse Ablenkung suchte, machte es auch nicht besser. Das monotone Hin- und Hergeschiebe des Bügeleisens macht mir einfach keinen Spaß. Meinem Mann kann ich diese Aufgabe leider auch nicht übertragen, weil er nunmal besser bohrt als bügelt und ich großen Wert darauflege, Kleidung mehr als einmal zu tragen.




Unterwäsche, Bettwäsche und die Kleidung der Mäuse habe ich eh noch nie gebügelt. Aber auch bei unseren Jeans, die inzwischen so skinny sind, dass sie beim Tragen keine Falten mehr werfen können, und meinen Trägerhemden, die ich ausschließlich unter meiner Oberbekleidung trage, wurde mein Bügeleisen plötzlich überflüssig. Damit unsere sonstigen Sachen, sprich: T-Shirts, Sweat-Shirts und zum Beispiel weitere Hosen möglichst knitterfrei in den Schrank wandern, wende ich einen Trick an, den ich bei Pinterest entdeckt habe. Ich wasche unsere Wäsche weiterhin bei den empfohlenen Temperaturen, jedoch reduziere ich den Schleudergang auf 800 Umdrehungen pro Minute. Die Wäsche ist dann genauso sauber wie vorher (nee, das wäre ja doof: also genauso sauber wie bei 1400 Umdrehungen zum Beispiel) - und hat gleichzeitig die besten Voraussetzungen, dass ich sie in den Trockner stecke oder faltenfrei auf Kleiderbügeln im Keller zum Trocknen aufhänge.




Hier ist dann doch ein wenig Eile geboten. Ich achte darauf, dass ich die Waschmaschine und den Trockner so time, dass ich zu Hause bin, wenn sie piepsen. Wenn ich die Wäsche umgehend nach dem Waschen aufhänge oder in den Trockner gebe und sie dann sofort dort heraushole und zusammenlege, wenn er fertig ist, erziele ich das beste Ergebnis: knitterfreie Kleidung, die ich schnell zuunterst in die Fächer unserer Kleiderschränke einsortiere, wo sie sich unter den weiteren Hosen und Shirts, die dort liegen, noch mehr glätten.





Falten entstehen bei mir nur noch, wenn ich zu viel Zeit verstreichen lasse (ich merke, dass das auch für mein Gesicht gilt): Ich muss die Wäsche sofort aus dem Trockner nehmen, sonst funktioniert's nicht. Nur die Hemden, die mein Mann, neben seinen Poloshirts, an der Arbeit trägt, zwei, drei Blusen von mir und manchmal auch ein Kleidchen der Zaubermaus landen derzeit in meinem Bügelwäschekorb im Keller, wo sie darauf warten, dass ich in der richtigen Stimmung bin, um sie gnadenlos plattzumachen.




Ich befürchte, dass die Zeit gegen mich und meine Bügel-Antipathie spielt: Irgendwann werden die Hosen vermutlich wieder weiter getragen und irgendwann werden auch die Klamotten der Mäuse größer. Gezwungenermaßen werde ich dann wohl wieder häufiger zum Bügeleisen greifen müssen. Doch wenn es dann tatsächlich soweit sein sollte, werde ich vermutlich so mit meinen eigenen Falten beschäftigt sein, dass mir die in meiner Wäsche vergleichsweise wenig ausmachen dürften.


Faltenfreie Grüße,
Sarah

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