Sonntag, 23. Dezember 2018

Glücksmomente 15-2018: Engel auf Erden

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag.

Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:


DIY: Engelsglück


Windlichter aus Ton, Windlichter aus beklebten Marmeladegläsern, Sterne aus Butterbrottüten, Sterne aus Eisstielen, Weihnachtsbaum-Anhänger aus Salzteig, bemalte Bilderrahmen und Schneekugeln mit Fotos: Jedes Jahr basteln die Mäuse in der Adventszeit kleine Weihnachtsgeschenke für ihre Großeltern, Freunde und unsere Nachbarn. Freiwillig. Da habe ich ausnahmsweise mal nichts mit zu tun (bis auf das Marmeladegläser-und-Butterbrottüten-besorgen, Salzteig-aus-dem-Ofen-holen, Farbe-aus-den-Haaren-waschen oder Kleber-vom-Esszimmertisch-kratzen). Die Anregungen dazu finden sie (inzwischen selbst) meist auf Bastelseiten im Internet.




Die Idee zu den kleinen Engeln, mit denen die Mäuse in diesem Jahr all unsere Lieben überraschen, habe ich auf dem Blog Wohn:projekt entdeckt. Die liebe Lisa erklärt dort, wie sie aus Modelliermasse und Ahornsamen filigrane Engel gebastelt hat. Wie leicht und schnell das geht, haben auch die Mäuse gemerkt, als sie das megasimple DIY (auch für jüngere Kinder) jetzt zu Hause ausprobierten.

Die Ahornsamen, die man sich im Herbst zum Spaß auch gern mal auf die Nase klemmt, haben die Mäuse zuhauf vor dem Kindergarten des Mäuserichs gesammelt. Zwei Packungen lufthärtende Modelliermasse habe ich besorgt (gibt es inzwischen in zahlreichen Geschäften mit Bastelzubehör). Aus der Modelliermasse formten die Mäuse kleine Kegel und etwa murmelgroße Kugeln. In die Kegel steckten sie jeweils zwei der Ahornsamen (Flügel) und setzten auf die abgeflachte Spitze jeweils einen Kopf. Lisa empfiehlt, zum Stabilisieren jeweils einen Zahnstocher in den Kegel zu bohren und die Kugel auf dessen Spitze zu setzen. Weil wir jedoch keine Zahnstocher mehr hatten, haben wir es so versucht. Mit dem Ergebnis, dass alle Engel am nächsten Tag ihre Köpfe verloren, als die Masse an der Luft getrocknet war. Mit etwas Heißkleber befestigten wir die Kugeln dann auf den Kegeln - und sie halten noch immer.




Die meisten der etwa 15 selbst gemachten Engel haben wir in den vergangenen Tagen bereits auf die Reise geschickt. Einige werden die Mäuse an Weihnachten persönlich ihren neuen Besitzern übergeben. Vier der kleinen niedlichen Exemplare werden mir - auch weit über Weihnachten hinaus - vom Schreibtisch aus beim Schreiben zusehen. Für mich sind sie schon jetzt - einen Tag vor der Bescherung - das schönste Weihnachtsgeschenk.


Beziehungsglück



Wenn unsere Mäuse Ferien haben, hat mein Mann leider nicht immer Urlaub. Mein Mann (= kein Lehrer) hat schließlich "nur" 30 Tage im Jahr Urlaub und die Mäuse haben mehr als 13 Wochen Ferien. Aber wenn mein Mann Urlaub hat, haben unsere Mäuse auch Ferien. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach: Mein Mann legt sich seinen Urlaub so, dass er mit den Mäusen seine freie Zeit verbringen kann. Dass mein Mann und ich zu Hause sind und frei haben, während unsere Kinder in Schule und Kindergarten gehen, gibt es bei uns nicht. Einzige Ausnahme: Die zwei Tage vor den Weihnachtsferien, an denen das Werk bereits geschlossen hat, in dem mein Mann arbeitet. 




Wir hatten also am Donnerstag einen kinderfreien Vormittag - den Freitag verbrachten wir bei den Weihnachtsaufführungen der Mäuse in Kindergarten und Schule. Wir haben unsere Pärchenzeit genutzt, um erst in Ruhe die Wäsche zusammenzulegen, dann ungestört die Spülmaschine auszuräumen, unbeobachtet alle Geschenke einzupacken und heimlich in die Stadt zu fahren, um letzte Geschenke zu besorgen und einen Kaffee zu trinken. Bei Starbucks. Wie vor 15 Jahren in Hamburg: ein paar Monate nach unserem Kennenlernen, vor neun Jahren in New York: ein paar Tage nach unserer Hochzeit, und vor sechs Jahren: ein paar Wochen nach der Geburt unseres zweiten gemeinsamen Kindes. 




Heute vor genau 15 Jahren sind mein Mann und ich offiziell ein Paar geworden (ja, genau: einen Tag vor Heiligabend - so brauchten wir keine weiteren Geschenke zu kaufen). Und wir sind noch immer verliebt. Ineinander. Die größten meiner Glücksmomente verdanke ich Dir, mein Spatz. 

Baumglück



Es gab eine Zeit ohne Kinder, in der war unser Weihnachtsbaum kleiner als ich (ich bin 1,65 Meter groß). Er ließ sich gut in der Straßenbahn transportieren und war klein genug für meine Studentenwohnung. Es gab eine Zeit mit Kindern, da war unser Weihnachtsbaum größer als ich - wir banden ihn auf dem Weg nach Hause auf das Dach unseres Autos - und somit zu groß für unser Wohnzimmer. Denn darin befanden sich - neben dem Weihnachtsbaum - eine Kinderküche, eine Malecke, ein Kaufmannsladen, ein Laufstall und ein Kaminschutzgitter. Dazwischen wir Erwachsenen, zwei Kleinkinder, zwei Katzen und ein Hund. In diesem Jahr ist unser Weihnachtsbaum erneut größer als ich - er hat dennoch genug Platz in unserem Wohnzimmer. Denn das Spielzeug der Mäuse wurde entweder in ihre Zimmer verlagert oder ist inzwischen so klein und handlich, dass es bei Bedarf mal eben schnell unter die Couch befördert werden kann.




Dass wir unsere Tanne geholt haben, war nur einer von vielen vorweihnachtlichen Glücksmomenten der Woche. Wir waren ein zweites Mal auf dem Weihnachtsmarkt unserer Stadt und haben die Eisrutsche ausprobiert. Wir haben unsere Geschenke hübsch verpackt, alle Weihnachtskarten verteilt, die die Zaubermaus zum ersten Mal selbst geschrieben hat, ein letztes Mal in diesem Jahr Plätzchen gebacken und den Mäusen bei ihren Weihnachtsdarbietungen zugeschaut.




Ich habe den Kühlschrank mit leckerem Lachs für Heiligabend und Braten für den 1. Weihnachtstag gefüllt, das Haus geputzt und mir einen neuen Pullover für die Festtage gegönnt. Zufrieden und glücklich freue ich mich auf ruhige, entspannte Weihnachten. Zu Hause, nur mit meinen Liebsten. Und das wünsche ich Euch auch:




Fröhliche Weihnachten, Ihr Lieben! 
Habt eine wundervolle Zeit! 
Lasst Euch nicht stressen, nicht ärgern und sammelt fleißig Glücksmomente!
Herzliche Grüße,
Sarah



Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.

** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für zwei Blogs und ein Café.

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