Sonntag, 3. Mai 2020

Glücksmomente 03-2020: Dreierlei DIY - Vanille-Eis, Schuhschrank und Pusteblumen

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbst genähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag. Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:


DIY-Eis-Glück


Warum schenkt ein Mann seiner Frau zum Geburtstag eine Eismaschine? 


a) Er möchte seiner Frau eine Freude machen, weil sie sich schon lange eine Eismaschine gewünscht hat. Und sich selbst.

b) Er möchte sich selbst eine Freude machen, weil er sich schon lange eine Eismaschine gewünscht hat und kein weiteres halbes Jahr auf seinen eigenen Geburtstag warten will. Und seiner Frau.

c) Es ist ihm kein anderes Küchengerät eingefallen, weil er seiner Frau zu vorherigen festlichen Anlässen unter anderem bereits einen Smoothie Maker, einen Camping-Grill und einen Milchaufschäumer geschenkt hat. Und sich selbst.




Kleiner Tipp: Keine der Antworten ist falsch. Zu meinem letzten Geburtstag vor fast genau einem Jahr hat mein Mann mir sich uns einen Ice Maker geschenkt. Seitdem liegt sozusagen auch unsere Ehe auf Eis. Es vergeht nämlich kein Sonntag, an dem wir nicht über Geschmäcker diskutieren, die bekanntlich verschieden sind. Während ich Vanille mit Walnuss in groben Stücken bevorzuge, worauf er allergisch reagiert, liebt mein Mann Fruchteis in allen Varianten. Auch über die weiteren Zutaten - Schlagsahne oder Milch, rohe Eier oder Johannisbrotkernmehl als deren Ersatz - sind wir uns noch nicht einig. Feststeht jedoch, dass mir mein Mann mit dem Set zum Eis-Selbermachen eine große Freude bereitet hat. Und sich selbst.





Um genau zu sein, handelt es sich bei dem Ice Maker nicht um eine weitere Maschine, die in meiner kleinen Küche Platz wegnimmt, sondern lediglich um eine Schüssel samt Rührwerk für meine KitchenAid (die mir übrigens auch mein Mann geschenkt hat). Das Prinzip ist simpel: Die Schüssel für bis zu 1,9 Liter Eis kommt vor Gebrauch für mindestens 15 Stunden ins Gefrierfach. Sie verfügt über eine Doppelwand, in der sich eine Flüssigkeit befindet. Diese sorgt dafür, dass Schlagsahne und weitere Zutaten während des Rührens gefrieren.  





Bei uns hat die Schüssel einen Dauerplatz in unserer Gefriertruhe, da wir gern auch spontan Eis, Sorbet oder Frozen Joghurt machen. Das läuft dann so: Wir klemmen die Schüssel in unsere Küchenmaschine, fummeln den Rühreinsatz an den Adapter und füllen schließlich die Zutaten ein, die nach etwa 20 bis 30 Minuten zu leckerem Speiseeis/Sorbet/Frozen Joghurt werden. Wir lieben Softeis, für eine etwas festere Konsistenz packen wir das Eis anschließend noch für ein Weilchen in den Gefrierschrank. 





In dieser Woche haben wir gleich mehrere Sorten ausprobiert. Mein liebstes Standardrezept für Eis, das übrigens auch prima ohne spezielle Maschine funktioniert, habe ich aus dem Buch "Ben & Jerry's Original Eiscreme & Desserts" von Ben Cohen & Jerry Greenfield sowie Nancy J. Stevens, das mir mein Mann ebenfalls zum Geburtstag geschenkt hat (und sich selbst). Ich habe eines der Rezepte für die Basismischung nach unserem Geschmack leicht abgewandelt. 





Vanille-Eis 


ergibt circa 1 Liter, nach einem Rezept von Ben Cohen & Jerry Greenfield

Zutaten:


  • 2 Teelöffel Johannisbrotkernmehl (im Original: zwei rohe Eier)
  • 600 Milliliter Schlagsahne
  • 250 Milliliter Milch
  • 175 Gramm Zucker
  •  Vanillearoma / Mark einer Vanilleschote

Zubereitung:


Ihr verrührt alle Zutaten mit dem Handmixer oder einer Küchen-/Eismaschine miteinander, wobei Ihr den Zucker nach und nach hinzugebt. Verrührt die Masse so lange weiter, bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat. Bei meinem Ice-Maker gebe ich schließlich,  kurz bevor die Masse fest wird, Nüsse, Keks- oder zum Beispiel Schokoladenstückchen hinzu.
Und das so gut wie jedes Mal, obwohl mein Mann lieber Früchte wie Beeren oder Mango mag. Tja. Mein Geburtstagsgeschenk, meine Regeln.

   

DIY-Schuhschrank-Glück



"I make shoe contact before eye contact", stand bei meinem letzten Besuch eines Schuhgeschäfts vor viel zu langer Zeit auf dem T-Shirt einer Verkäuferin. Ich kaufte Schuhe, obwohl ich viel lieber das Shirt gehabt hätte. Denn vollkommen schuhistisch wandern meine Augen bei der ersten Begegnung stets verstohlen nach weiter unten: zu den Füßen.  Frei nach dem Motto "Zeig mir deine Schuhe, und ich sag dir, wer du bist" finde ich, dass sich an Schuhen auf den ersten Blick viel ablesen lässt: Laune, Geschmack und Interessen ihres Besitzers zum Beispiel. Vor allem, wenn bei diesem offensichtlich kein Interesse an schönen Schuhen besteht, sondern eher an deren Funktionalität.




Bei mir ist es die Stimmung, die sich auf den ersten Blick anhand meiner Schuhe erkennen lässt: Je intensiver der Rosa-Ton meiner Turnschuhe, Ballerinas und Pumps, desto besser bin ich gelaunt. Die Sneakers, die ich mir von meinem ersten Gehalt kaufte, waren genauso pink wie die High Heels, die ich bei meiner Hochzeit trug. Schwarz sind meine Schuhe hingegen meistens, wenn ich unangenehme Zeitgenossen und Termine vor mir habe. Da ich mit all meinen Schuhen Erinnerungen verbinde, weil ich sie entweder in glücklichen, wütenden oder traurigen Momenten trug beziehungsweise direkt im Anschluss daran kaufte, hänge ich an jedem einzelnen Paar.




Ich habe es in den vergangenen Jahren auf schuhischer Ebene gleich mehrfach mit Minimalismus  versucht. Ich fühlte mich wie die Aufräum-Queen Marie Kondo, als ich mein vorheriges Schuh-Regal im Flur auf die Hälfte reduzierte, in der Hoffnung, dass ich künftig allein schon aus Platzgründen auf die Anschaffung neuer Schuhe verzichtete. Ein Paar Sandalen, ein Paar Turnschuhe, ein Paar Boots, ein Paar Stiefeletten, ein Paar Gummistiefel - mehr brauche ich doch genau genommen auch nicht. Mein Reduktionsversuch endete darin, dass zwar keine neuen Schuhe mehr im damaligen Mini-Flurschrank landeten, dafür jedoch in meinem Kleiderschrank, im Keller und auf dem Dachboden, weil ich meine 5-Paar-Schuhe-Regel auf fünf Paar pro Farbe, Design, Absatzhöhe, Funktion und Jahreszeit ausweitete.




Weil ich 1. eingesehen habe, dass ich noch immer mindestens 25 Paar Schuhe vom Minimalismus entfernt bin, und es 2. satthabe, permanent im ganzen Haus nach meinen Schuhen zu suchen, habe ich mich jetzt wieder für ein größeres Schuhregal entschieden. Mein Mann hat in diesen Tagen ein zwei Meter hohes und 80 Zentimeter breites, offenes, simples Bücherregal vom Möbelschweden zu einem geschlossenen Schuhschrank umfunktioniert, an dem jetzt nur noch die Türgriffe fehlen.




Das neue Regal im Flur bietet derzeit nicht nur Platz für all meine Schätzchen, mit denen ich nun jederzeit Blickkontakt aufnehmen kann, sondern auch für die Schuhe meines Mannes. Dies jedoch nur so lange, bis seine sechs, sieben Paare in seinen Kleiderschrank sowie auf den Dachboden verdrängt werden, weil mich die neuen Schuhe im Online-Sale so intensiv angestarrt haben.


DIY-Trockenpusteblumen-Glück



Ist es Euch schon aufgefallen? In diesem Beitrag war nicht ein einziges Mal vom großen C die Rede. Aber es geht hier ja auch ausschließlich um Glücksmomente und nicht um all die Themen, die die gesamte Welt und mich belasten. Abschalten von all den Nachrichten, Statistiken, Vermutungen, Petitionen und Auswirkungen, die das große C auch auf unsere Familie hat, konnte ich in dieser Woche am besten draußen, in der Natur. Mein kleiner Garten und die gelben Rapsfelder drumherum haben mich in diesen Tagen besonders glücklich macht, weil sich der Frühling so mächtig ins Zeug legt.






Von jetzt auf gleich sind die weißen Tulpen aus meinem Vorgarten-Beet geschossen. Plötzlich blüht mein Edelflieder vor dem Küchenfenster und meine Hortensien zeigen erste Blätter, die ich nach zwei ungeschützten Frostnächten für dieses Jahr eigentlich schon abgeschrieben hatte. Auch unser Trompetenbaum, dem mein Sohn zuletzt mit dem Fußball einen Hauptast weggekickt hat, und Sträucher wie Jasmin und Weigelie sowie Blut-Johannisbeere direkt vor unserer Terrasse werden langsam Nachbar-blickdicht-grün. 
Was bei uns durch brutales Ausstechen definitiv am Wachsen gehindert wird, ist Löwenzahn. Mein Mann ist sonst nicht pingelig, aber Unkraut - wenn er es denn als solches erkennt - hat auf der von ihm akribisch gehegten Mini-Rasenfläche keine Chance. Für unser kleines Trocken-Pusteblumen-DIY, das mich und die Kinder in dieser Woche verzaubert hat, gingen wir deshalb auf einer nahegelegenen Wiese auf die Suche nach Löwenzahn. Wir fanden eine Handvoll Pflanzen im Zwischenstadium zwischen "Nicht-mehr-gelbe-Blüte" und "Noch-nicht-Pusteblume":




Zu Hause stießen wir Holzspieße von unten einmal durch die gesamten, röhrenförmigen Stängel, damit unsere Blumen am folgenden Tag nicht die Köpfe hängen ließen. Die Stäbe steckten wir anschließend in einen Karton, in den wir kleine Löcher gebohrt hatten.




Am nächsten Morgen war die Überraschung bei den Mäusen groß, als über Nacht gleich mehrere Pusteblumen nebeneinander aufgegangen waren. Die Köpfe waren trocken, relativ fest und hatten nur wenige Flugschirmchen verloren. Ich fixierte sie dennoch mit etwas Haarspray, so blieb meine neue hübsche Natur-Deko viele Tage in Form. Im Zustand "Trocken-Pusteblume" war selbst mein Mann vom Löwenzahn begeistert.

Probiert dieses kleine DIY mal aus! Ich verspreche Euch, dass alle Sorgen rund um das große C zumindest für einen kurzen Moment wie weggepustet sein werden.


Macht's Euch schön!
Herzliche Grüße,
Sarah    

Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.
** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für einen Blog, eine Küchenmaschine samt Zubehör, Schuhe diverser Marken und ein Buch.


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