Samstag, 9. Mai 2020

Glücksmomente 04-2020: Lieblingsspielplatz, Lieblingsbücher, Lieblingsspeise

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbst genähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag. Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:



Spielplatz-Glück



Schade, dass ich und die Mäuse nicht persönlich dabei waren, als zu Beginn der Woche der Spielplatz in unserem Viertel endlich wieder freigegeben wurde. Mit einem kräftigen Ruck und einem noch kräftigeren "Yippieh"  hätten wir das rot-weiße Absperrband um die verwaisten Spielgeräte zerrissen, das dort wochenlang im Wind geflattert hatte. 





Von dem gestreiften Kein-Zutritt-Band, dessen Bild sich in mein Gedächtnis ähnlich tief eingebrannt hat wie das leerer Toilettenpapier-Regale, Einkaufswagen voller Hamsterkäufe und Menschenschlangen im Supermarkt, war am Dienstagnachmittag nichts mehr zu sehen, als wir an unserem kleinen Spielplatz vorbeikamen. Stattdessen strahlten uns die rote Schaukel, das blaue Dach des Kletterturms und die glänzende Rutsche so einladend entgegen, dass die Mäuse vor Freude sofort ihre Fahrräder auf den eigens frisch gemähten Rasen warfen und sich selbst der Länge nach in den eigens frisch aufbereiteten Sand. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs hatten die Spielplätze pünktlich zur offiziellen Freigabe durch die Regierung wieder flottgemacht. An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön dafür!





Ich machte es mir mit einem Buch und einer Tasse Milchkaffee, die ich zwischendurch schnell zu Hause holte, auf der frisch gesäuberten Bank gemütlich, während die Mäuse den kleinen Spielplatz ganz für sich allein hatten. Ich hätte nie gedacht, dass es mir einmal so fehlen würde, nachmittags stundenlang auf einer Spielplatz-Bank zu sitzen und abends tonnenweise Sand aus den Schuhen, Hosentaschen  sowie  unter anderem Kapuzen der Mäuse zu schütten. Weil ich jedoch einmal mehr weiß, dass diese Zeit jederzeit vorbei sein kann - vor allem, weil  meine Kinder so rasend schnell größer werden - genieße ich sie umso intensiver. Und so haben sich die Zaubermaus und der Mäuserich in dieser Woche gleich mehrfach mit einem lauten "Yippieh" in den Spielplatz-Sand geworfen, bis ihnen dieser abends im Bett zu den Ohren rauskam.       

     

Bücherei-Glück



"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm." Für die einen Eltern ist es lediglich ein hohles Sprichwort, für die anderen ist es die reine Wahrheit. Und die kann unter Umständen ganz schön bitter sein. Da wundert man sich, woher das Kind diese und jene Verhaltensweise hat, fragt ratlos Erzieher, Lehrer, Schwiegermutter, andere Mütter und - in der Regel besonders anklagend -  den eigenen Ehepartner. Dabei könnte doch dieses alte Sprichwort eine ganz klare Antwort geben, wenn man sich nur mal "an die eigene Nase fasst" (mit den Redensarten habe ich es aber heute irgendwie). Auf uns zum Beispiel trifft es in diesem Fall zu: Denn in den beiden Äpfeln, die von meinem Stamm gefallen sind, stecken zwei kleine Bücherwürmer. "Wie die Mutter, so die Tochter und der Sohn", heißt es bei uns. Was das Lesen betrifft, so empfinde ich das als großes Glück.






Ich weiß nicht, wie viele Bücher ich seit meiner Kindheit verschlungen habe, weil ich sie nie gezählt und noch nicht einmal ansatzweise alle aufbewahrt habe. Aber es waren soo viele. Daher freue ich mich mega, dass nicht nur die Zaubermaus (bis jetzt) meine Leidenschaft für Bücher teilt, sondern (bis jetzt) auch der Mäuserich, der seit dem Schulbeginn eifrig lesen gelernt hat. 

Von einzelnen Buchstaben über bunte Silben bis hin zu ganzen Wörtern und schließlich längeren Sätzen in großer Erstleser-Schrift ist er jetzt bei Büchern in normaler Schriftgröße angelangt. Stets im Wettstreit mit seiner großen Schwester darüber, wer wie viele Seiten pro Abend gelesen hat, futtert er sich durch den Lesestoff, den sich der wählerische Knirps am liebsten selbst aussucht.





Weil uns so langsam die eigenen Bücher ausgingen, waren wir sehr glücklich darüber, dass wir in dieser Woche endlich mal wieder unserer Stadtbücherei einen Besuch abstatten konnten, die zwischenzeitlich geschlossen war. Gemeinsam durchstöberten wir die Regale auf der Suche nach Büchern, die die Mäuse ohne meine Unterstützung lesen und verstehen können. 





Mit drei Körben voller Literatur für Mädchen und Jungen (siehe oben) sowie dem Roman Morgen kommt ein neuer Himmel von Lori Nelson Spielman für mich kehrten wir zu unseren Fahrrädern zurück, mit denen wir unsere kostbare Bücherfracht nach Hause transportierten. Im Garten fielen die zwei kleinen Äpfel und ihr Stamm direkt über den Lesestoff her, von dem wir uns am Abgabetag in drei Wochen wieder reichlich Nachschub besorgen werden. 





Hier übrigens als kleine Anregung für alle anderen Mini-Leseratten die derzeitigen Lieblingsbuchreihen der Zaubermaus, die rein theoretisch derzeit in die dritte Klasse geht:

1. Mein Lotta-Leben (Alice Pantermüller)
2. Ella in der Schule (Timo Parvela)
3. Hanni und Nanni (Enid Blyton)
4. Das magische Baumhaus (Mary Pope Osborne)      
5. Die Schule der magischen Tiere (Margit Auer)

Der Mäuserich liebt Die Olchis von Erhard Dietl und die WAS-IST-WAS-Reihe Erstes Lesen. Derzeit liest er Der kleine Major Tom von Bernd Flessner.


Mini-Tomaten-Mozzarella-Salat-Glück


Jeden Freitagabend, wenn die Woche voller Homeschooling und Kinderprogramm hinter mir liegt, wenn alle Termine geschafft und Online Banking erledigt sind, wenn mein Haus geputzt und die Wäsche gebügelt ist, wenn die Mäuse vor dem Fernseher oder in der Badewanne sitzen, belohne ich mich mit meinem absoluten Lieblingsgericht: Mini-Tomaten-Mozzarella-Salat. Weil es so schön schnell und unkompliziert ist, weil ich alle Zutaten stets im Kühlschrank sowie auf der Fensterbank habe und weil meiner Seele dieses Soul Food zum Wochenabschluss so gut tut, ist es bei mir seit einigen Jahren bereits Tradition. Aber auch als Beilage zum Grillen, als Mitbringsel für Büfetts oder (frühere und hoffentlich zukünftige) Einladungen bei Freunden habe ich meinen kleinen, feinen Tomaten-Mozzarella-Salat bereits zubereitet. 





Am besten schmeckte er uns übrigens im vergangenen Jahr mit frischem Basilikum und italienischem Büffelmozzarella, als wir mit unserem Wohnwagen Emma in Venetien waren. Eine kleine Flasche Balsamico-Creme packe ich daher stets vor Urlaubsbeginn in einen der Oberschränke meiner kleinen Kochnische.

So, genug geschwärmt. Hier nun das Rezept für Euch:

Mini-Tomaten-Mozzarella-Salat 


Zutaten:


  • eine Kugel (Büffel-)Mozzarella, ich mag jedoch auch die kleinen Mozzarella-Kügelchen
  • etwa 20 Cocktail-Tomaten
  • eine Handvoll Basilikum-Blätter
  • 1 bis 2 Esslöffel Balsamico-Creme
  • 2 Esslöffel Olivenöl (oder auch Rapsöl)
  • eine halbe bis ganze Knoblauchzehe
  • Salz und Pfeffer




Zubereitung: 


Ihr verrührt das Öl mit der Balsamico-Creme. Dann halbiert Ihr die Mini-Tomaten, bei Bedarf auch die Basilikumblätter, und zerkleinert den Knoblauch. Nun gebt Ihr Tomaten, Basilikum, Knoblauch und Mozzarella zu dem Dressing und vermengt das Ganze. Zum Schluss würzt Ihr die Mischung mit etwas Salz und Pfeffer. So simpel, so lecker. 



Alles wird wieder gut, Ihr Lieben!
Herzliche Grüße,
Sarah


Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.
** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für einen Blog und diverse Bücher.

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