Sonntag, 11. November 2018

Glücksmomente 10-2018: Lebkuchenhäuser und Lieblingszimmer

Frische Tulpen, ein Käsekuchen, der ausnahmsweise mal gelungen ist, ein selbstgenähtes Kleid, das wie angegossen passt, und zwei Mäuse, die sich vor Lachen auf dem Wohnzimmerboden herumkugeln: Es gibt im Alltag so viele Momente des Glücks, in denen das Herz vor Freude schneller hüpft. Je mehr Raum wir den schönen Augenblicken in Herz und Kopf schenken, desto weniger Platz haben die unschönen. Daher achte ich inzwischen bewusst auf die kleinen Freuden des Alltags - von denen es mehr gibt, als man vielleicht glauben mag.

Drei bis fünf meiner Glücksmomente, die ich im Laufe einer Woche gesammelt habe, findet Ihr regelmäßig in dieser Rubrik:

Lebkuchenglück



Zwischen Kürbisschnitzen im Oktober und Plätzchenbacken im Dezember steht bei uns seit Jahren im November das Verzieren von Lebkuchenhäusern auf dem Programm. 





Beim Kauf der Lebkuchenhaus-Bausätze für die Mäuse muss ich jedes Jahr höllisch aufpassen. Denn die waren in unseren örtlichen Lebensmittelgeschäften bisher in der Regel so schnell vergriffen, dass ich schon zweimal zu spät dran war. 






Anfang der Woche hatte ich Glück und entdeckte gemeinsam mit dem Mäuserich zwei besonders hübsche Häuser aus Lebkuchen, die er mit seiner Schwester sogleich zusammenbaute. Zum ersten Mal in Eigenregie. Ich war lediglich für das Anrühren der Zuckermasse aus Wasser, Eiweiß und Puderzucker zuständig (die übrigens extrem fest sein sollte - das habe ich in den vergangenen sieben Jahren gelernt). Das Zusammensetzen der Lebkuchenplatten, Verzieren mit Zuckerguss und Süßigkeiten haben die Mäuse komplett allein übernommen. Nicht mal beim Naschen wurde ich noch gebraucht. 







Beim anschließenden Aufräumen und Putzen der Küche war meine Hilfe dann jedoch wieder gefragt. Wenn die Zeit weiter so rast, werden die zwei Raketen auch das im kommenden Jahr sicherlich ohne mich schaffen. Ich freue mich so: Nicht nur über die Eigenständigkeit der Mäuse, sondern auch über den Lebkuchenduft, der unser Wohnzimmer erfüllt.  


Shoppingglück


Die Zeit, sie fliegt. Allein die vergangenen vier Wochen verliefen für mich wie im Zeitraffer und ich kann mir gar nicht so recht erklären, warum. Yeah, schon wieder Freitag - oje, schon wieder Montag, yippie, wir starten ins Wochenende, ach Mann, der Alltag hat uns wieder. So ging das hier in einer Tour. Weil ich befürchte, dass die kommenden sechs Wochen bis Heiligabend ähnlich schnell verstreichen, habe ich jetzt mit den ersten Vorbereitungen begonnen. Und das gibt mir ein richtig gutes Gefühl.





Zwar wird bei uns das Haus erst ganz traditionell nach Totensonntag am 25. November weihnachtlich geschmückt, die meisten Geschenke habe ich jedoch schon jetzt beisammen. Die Mäuse wissen bereits seit Monaten, was ganz oben auf ihren Wunschzetteln steht. Sie arbeiten derzeit nur noch an kleinen Details ihrer Listen, die ich zum größten Teil bereits abgehakt habe. Und mein Mann und ich wir schenken uns ein neues, gemeinsames Projekt fürs Frühjahr. Mehr nicht (wenn Du das hier liest, Schatz: Wir schenken uns nichts weiter. Nein, auch nichts Kleines. Ich werde dieses Mal wirklich nichts heimlich für Dich besorgen, obwohl wir uns offiziell eigentlich nichts schenken wollten - wie an den 15 bisherigen Heiligabenden - das verspreche ich Dir. Ehrenwort. Ich schwöre Dir, ich werde Dir nichts weiter schenken. Kaufe auch Du bitte nichts für mich und halte Dich ausnahmsweise an unsere Abmachung).  





Auch wenn ich sonst so gern shoppen gehe, werde ich in den kommenden Wochen die Innenstadt meiden - ich mag die vorweihnachtliche Hektik, das Gedränge, die langen Schlangen vor den Kassen und die Menschenmassen nämlich nicht. Deshalb habe ich Ende der Woche noch eine Runde durch meine Lieblingsgeschäfte gedreht und einige Geschenke gekauft, die online nur schwer zu erhalten sind. Der Rest wird ab sofort bestellt. 

Mein kleiner Geschenketipp für alle, die noch gern Musik auf CD hören: das Album "Stand By Me" des Kingdom Choirs. Der Gospelchor, der im Mai bei der Hochzeit von Meghan und Harry im Schloss Windsor sang und zum Beispiel bei mir vor dem Fernseher für Gänsehaut gesorgt hat, hat inzwischen einen Plattenvertrag mit Sony unterzeichnet. Die 13 Songs - darunter "All of Me" (im Original von John Legend), Beyoncés "Halo" und die Klassiker "Stand By Me" sowie unter anderem "Amazing Grace" - laufen bei uns seit ein paar Tagen zu Hause nonstop, weil sie einfach wunderwunderschön sind.

Frauenzimmerglück


Mein Mann hat im Keller einen ganzen Raum für sein Werkzeug. Hier kann er die Tür hinter sich schließen und ungestört tüfteln. Für Ruhe hat er allein dadurch gesorgt, dass niemand außer ihm sich noch traut, seinen Arbeitskeller zu betreten. Vollgestellt mit Maschinen, Werkzeugen, Farben und ganzen Barrikaden aus Brettern für irgendwelche Projekte in den kommenden 30 Jahren, ist dieser ursprünglich recht helle Raum im Laufe der Zeit zu einer dunklen Kammer des Schreckens geworden. Ich räume darin nichts auf (mein Mann übrigens auch nicht). 



Betreten auf eigene Gefahr: die "Muhahaha"-Kammer des Schreckens meines Mannes.


Während mein Mann im Keller also eine eigene Komfortzone hat, musste ich meine Kreativität bisher im Esszimmer ausleben. An meinem Sekretär im Wohnzimmer schrieb ich Texte und auf dem Esszimmertisch nähte ich zum Beispiel, während um mich herum das pralle Leben tobte, Purzelbäume schlug, lauthals Kinderlieder sang und sich auf dem Teppich balgte. Gestört hat mich das selten, ich bin gern mittendrin im Familientrubel. Genervt hat mich hingegen, dass ich meinen Näh- und Schreibkram zwischendrin immer wieder wegpacken beziehungsweise hervorholen musste, weil unser Esszimmertisch zwischendurch tatsächlich auch zum Essen genutzt wurde.



Mein neues Lieblingszimmer.

Still und heimlich habe ich in den vergangenen Wochen den zweiten großen Raum im Keller erobert. Erst habe ich mir dort in Form eines Stoffregals und einer Kommode eine kleine Nähecke eingerichtet. Jetzt habe ich unser Regal zum Raumteiler umfunktioniert und mir dahinter einen Näh- und Schreibbereich eingerichtet. Dass er in diesem Raum keinen Platz mehr für die Carrera-Bahn haben wird, die er dort in voller 20-Meter-Länge mit dem Mäuserich aufbauen wollte, schwante meinem Mann erst, als er den Schreibtisch abholte, den ich über die Gebrauchtanzeigen gefunden hatte. Doch da war es bereits zu spät. Nun gehört es mir - und der Zaubermaus. Unser Frauenzimmer. 


Macht's Euch schön!
Herzliche Grüße,
Sarah



Die Idee zum Wochenglück habe ich von der Bloggerin Fräulein Ordnung, die mich schon häufig inspiriert hat.

** Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung für eine CD, Lebkuchenhäuser, eine Carrera-Bahn sowie Spielzeug und Süßigkeiten, die in einer Tüte zu sehen sind.



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