Freitag, 23. November 2018

Bei diesem Burger-Buffet wird jeder Geburtstagsgrinch schwach

Wenn man einen Kindergeburtstag für U-Zehnjährige organisiert, kann man sich auf nahezu alles gefasst machen: Auf Regen, Blitz und Donner zum Beispiel - da verlegt man die geplante Garten-Party kurzerhand ins Wohnzimmer. Auf Unfälle - da sucht man bereits im Vorfeld Pflaster, Kühl-Akku oder die Nummer der Giftnotrufzentrale heraus. Auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten der kleinen Gäste - da überlegt man sich bereits direkt nach deren Zusage gluten-, lactose- oder unter anderem nussfreie Speisen. Oder auf die Angst vor Hunden einiger Kinder - da quartiert man den Westie namens Oscar mal eben für einen Nachmittag bei Verwandten ein. Nie-, nie-, niemals vorbereiten kann man sich auf den Geburtstagsgrinch: das eine Kind, das es mit seiner schlechten Laune schafft, die komplette Feier zu sprengen. 




Wenn man in diesen Fällen "Glück" hat, handelt es sich bei dem Partycrasher um das eigene Kind, das vor lauter Vorfreude auf den eigenen Geburtstag die vorherige Nacht nicht geschlafen hat. Vollkommen übermüdet und noch dazu überfordert von so vielen Gästen sowie Geschenken vergießt es vielleicht zwischendurch ein paar Krokodilstränen. Die lassen sich jedoch in der Regel schnell bei einem Extra-Stück der lang ersehnten Pferdetorte wieder trocknen. Wenn man Pech hat, ist es ein anderes Kind, das aus irgendeinem (nicht immer nachvollziehbaren) Grund die Stimmung vermiest. Da hilft dann auch keine Pferdetorte mehr.




Das Spannende daran: Man weiß als Mutter eines Geburtstagskindes in der Regel im Vorfeld nie, um welches Kind es sich handeln wird (ausladen gilt also nicht ;-)). Das können an jedem anderen Tag  liebe, ruhige und freundliche Kinder sein, die halt ausgerechnet am 16. August oder 21. September  zum Beispiel einfach mal einen schlechten Tag haben.

Auch als Mutter eines Gastkindes weiß man nie, wie sich dieses auf fremden Partys benimmt, wo es sich komplett der elterlichen Kontrolle entzieht und unter anderem einen Rülps-Contest initiiert oder mal eben den Po am Kaffeetisch entblößt (er hat es inzwischen eingeräumt - für alle zukünftigen Feten entschuldigen wir uns schon jetzt). Es gibt nämlich allgemein leider keine Gute-Laune-und-Benimm-Garantie für Kindergeburtstage. An solchen Tagen herrscht schlichtweg Ausnahmezustand. Wenn es gute Laune als Partyzubehör gäbe, hätte ich sie auch dieses Mal gleich zehnfach in den Warenkorb meines Lieblingsversandhauses gepackt und mit den Luftballons, Kerzen sowie Wimpelketten  bestellt.




Mir war klar, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, wirklich jeden der Gäste mit einem "herkömmlichen" Programm zu begeistern: kein Zauberer, kein Indoor-Spielplatz, kein Musical-Besuch. Aber die Zaubermaus hatte sich ihren Geburtstag genau so gewünscht. Es gab ein großes Eisbuffet - wie es schon beim Mäuserich erprobt und für gut befunden wurde (ich berichtete auf meinem Blog bereits über unser erstes Eisbuffet), Spiele wie Zeitungstanz und unter anderem Montagsmaler, lang anhaltende Glitzertattoos, die wir eigenhändig aufpinselten, und Tassen, die die Mäuse selbst bemalten. 




Die Kinder haben gesungen, getanzt, ausgelassen getobt und vor allem viel gelacht. Bis auf eins: der Geburtstagsgrinch. Über die Sitzordnung motzend, über den Kuchen meckernd und die Spiele nörgelnd stänkerte sich der kleine Gast durch das Programm, das seinen Erwartungen leider so gar nicht entsprach. Dass wir die Feier nicht in eine Fast-Food-Filiale verlegt hatten, wollte dem Partycrasher einfach nicht schmecken. 




Dabei waren die Mini-Burger megalecker, die sich die Mäuse abends in unserem Esszimmer  selbst zusammenstellten. Und noch dazu eine willkommene Alternative zu (Mini-) Pizza, Spaghetti oder unter anderem Kochwürsten, die auf Kindergeburtstagen häufig angeboten werden. Unser Burger-Buffet kam bei neun der zehn Feiernden sehr gut an - und das ist zum Glück eine ganz gute Quote. So haben wir's gemacht:




Unser Burger-Buffet



Zutaten

  • Mini-Burger-Brötchen (kann man auch ganz leicht selbst backen)
  • Rindergehacktes (wir hatten weder Vegetarier noch Veganer unter den Gastkindern)
  • Schmelzkäse
  • Cocktailtomaten
  • Salat (Eisberg- oder Kopfsalat)
  • Salatgurken
  • Gewürzgurken 
  • Pommes 
  • Ketchup 
  • Mayonaise
  • Barbecuesauce


Das Burger-Buffet lässt sich prima ganz entspannt am Vormittag des Geburtages vorbereiten. Wir haben die Mini-Burger-Brötchen halbiert und in einem Korb bereitgestellt. Dann habe ich aus dem gewürzten Rinderhackfleisch kleine Buletten geformt, die etwas größer als der Brötchen-Durchmesser waren (denn sie schrumpfen beim Braten noch ein wenig) und in einer Pfanne gebraten. Sie lassen sich auch easy auf dem Grill zubereiten. Die fertigen Burger-Frikadellen bewahrte ich bis zum Abend in einer großen Auflaufform im Kühlschrank auf.








Dann schnitt ich die Cocktailtomaten und Gurken in dünne Scheiben und zupfte den Salat in kleine Stücke. All diese Zutaten sowie die Gewürzgurken und die Käsescheiben füllte ich in kleine Schälchen. Außerdem fand ich zufällig in einem Deko-Laden Burger-Kartons und passende Papptüten für die Pommes (die sind zwar eigentlich Schnickschnack, die Mäuse fanden sie jedoch klasse).

Abends wärmte ich die Buletten im Ofen auf und schob ein Blech Pommes dazu. Der Aufwand hielt sich also in Grenzen. Mit mächtig viel Spaß belegten die Mäuse die Burger nach Herzenslust mit Tomaten oder ohne, mit Salat- beziehungsweise Gewürzgurken, mit oder ohne Fleisch und sogar mit oder ohne Brötchen. 




Von der Idee begeistert zeigte sich schließlich auch unser Grinch, der schon einige Fast-Food-Restaurants getestet hat. „War echt richtig cool bei Dir“, sagte das Kind zum Abschied, als es freudestrahlend  seine Mitgebsel-Tüte entgegennahm, und gab meiner Zaubermaus ein Ketchup-Küsschen auf die Wange, bevor es - wieder lieb und wohlerzogen - ins Auto seiner Eltern stieg.  

Abends bekam auch ich noch 1000 kleine Küsschen von der Zaubermaus, die sich für den wunderschönen Geburtstag bedankte, der so ganz nach ihrem Geschmack gewesen war. Für sie hatte ich alles richtig gemacht. Puuuh. Darauf einen Mini-Burger.





Lasst Euch von niemandem den Spaß verderben!
Herzliche Grüße,
Sarah
    

* In diesem Beitrag sind - umbeauftragt und unbezahlt - diverse Lebensmittelmarken zu erkennen.


      

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