Sonntag, 5. Februar 2017

Ich habe genug zum Anziehen - heute

Es gibt einen Satz, der mir tatsächlich nur ein einziges Mal pro Jahr über die Lippen kommt: "Ich habe genug zum Anziehen." Diese Aussage treffe ich dermaßen selten, dass mein Mann jedes Mal verwundert nachfragt, ob er mich richtig verstanden habe. Beim letzten Mal wollte er das so gar schriftlich haben (was ich zu verhindern wusste: "Schatz, jetzt werde mal nicht albern!"). Denn an den 364 weiteren Tagen des Jahres habe ich definitiv-wirklich-in-echt-ich-schwöre-nein-das-sage-ich-nicht-nur-so-wie-viele-andere-Frauen-das-ist-bei-mir-tatsächlich-so-wie-man-sieht: "NICHTS zum Anziehen", wie ich jeden Morgen verzweifelt vor dem Kleiderschrank stehend feststelle.




Gestern war es wieder so weit. Nach meiner insgesamt vierstündigen Kleiderschrank-Inventur, die mich jedes Mal viel (Entscheidungs-)Kraft und zwei Riegel Ich-krieg-den-verdammten-Knopf-nicht-zu-Trostschokolade kostet, stand für mich fest: 
Ich habe eine graue, eine schwarze sowie drei blaue Jeans, drei knöchellange Stoffhosen, eine Tweet-, eine Cargo-Hose, eine Jogginghose, drei Yoga-Hosen, zwei Yoga-Shirts, einen Rock, ein Paar Shorts, acht Shirts zum Drunterziehen, sechs zum Drüberziehen, sechs Pullover, sieben Cardigans, zwei Trenchcoats, vier Blusen, eine Lederjacke, zwei Daunen- und eine Lederweste, drei Tuniken, drei Kleider, einen Regenmantel und unter anderem drei Winterjacken. Ich könnte aus meinem derzeitigen Bestand mehr als eine Woche lang unterschiedliche Outfits zusammenstellen, ohne auch nur ein einziges Mal die Waschmaschine anstellen zu müssen. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht jedoch anders aus: Die Klamotten, die ich mühevoll gesammelt habe, passen leider nicht immer optimal zusammen.




Genau das ist aber mein Ziel: Ich hätte gern eine minimalistische Garderobe, bestehend aus wenigen Teilen, die ich - mit einem Griff in den Kleiderschrank - untereinander so kombinieren kann, dass ich jederzeit passend gekleidet bin. Also Klasse statt Masse. Und ich bin auf einem guten Weg: Anstelle der ursprünglichen Zwei-Drittel:Ich-,  Ein-Drittel: mein Mann-Aufteilung unseres zwei Meter breiten Ikea-Pax-Schrankes beschränke ich mich inzwischen auf die Hälfte. Das feste Schema, das ich inzwischen beim Aussortieren für mich entwickelt habe, stelle ich im nächsten Blog vor. Dann bin ich auch wieder ganz die Alte, die nichts zum Anziehen hat (hält ja nie lange an, dieser Zufriedenheitsflash). Macht's Euch leicht!

Herzliche Grüße,
Sarah
   



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